Post-Merger-Integration meistern – die Übernahme-Formel
Von einem amerikanischen Unternehmen übernommen zu werden, bringt für deutsche Unternehmen vielfältige Herausforderungen mit sich. Damit die Post-Merger-Integration zur beidseitigen Zufriedenheit und so reibungslos wie möglich funktioniert, habe ich auf Basis meiner langjährigen Erfahrung und vieler erfolgreich begleiteter Post-Merger-Prozesse die Übernahme-Formel entwickelt.
Das bereits bei einer sehr großen Zahl an Unternehmen angewendete Konzept und die Erkenntnisse daraus haben schließlich Eingang in mein gleichnamiges Buch „Die Übernahme-Formel“ gefunden. Darin erwartet Sie nicht nur wertvolles theoretisches Hintergrundwissen, sondern auch jede Menge Praxis-Know-how rund um all Ihre Fragen zur Post-Merger-Integration.
Sie wünschen sich noch mehr persönliche Tipps von mir als Übernahme-Mentorin? Auf dieser Seite finden Sie nun alle bisher erschienen Blogbeiträge und Podcast-Folgen zum Thema „Übernahme-Formel“, damit auch Ihre Übernahme einen erfolgreichen Abschluss findet.
Hier finden Sie alle Blogbeiträge zur Übernahme-Formel:
Die Übernahme-Formel: In drei Phasen zur erfolgreichen Post-Merger-Integration
Wie Sie die Herausforderungen einer US-amerikanischen Übernahme mit Leichtigkeit meistern und Fallstricke vermeiden.
Die erste US-amerikanische Übernahme, die ich selbst miterlebt habe, war für mich persönlich mit einer einschneidenden Erfahrung gekoppelt. Sie hat mich damals als eine der Jüngsten im Team meinen Job gekostet und mich proaktiv nach Lösungen suchen lassen. Schon bald nach diesem Erlebnis fasste ich einen Entschluss: „Das geht auch anders, und dazu will ich einen Beitrag leisten.“
Ich begann mich intensiver mit der Frage zu beschäftigen, wie sich die Post-Merger-Integration positiv, wertschätzend und für beide Seiten – also sowohl für das übernehmende als auch für das übernommene Unternehmen – förderlich gestalten lässt.
Die Praxis war dabei mein wichtigster Lehrmeister. Ich war ab 2010 als Managerin ad Interim, Projektmanagerin und Mentorin in vielen mittelständischen Unternehmen maßgeblich daran beteiligt, die Phase nach einer Unternehmensübernahme mitzugestalten. In intensiver Zusammenarbeit mit den jeweiligen Geschäftsführern und Teams bereitete ich den Boden für eine gelungene Post-Merger-Integration auf. Wir meisterten Herausforderungen, räumten Hürden aus dem Weg, und ich sammelte Erkenntnisse von unschätzbarem Wert.
Die Summe meiner Learnings, die ich über die Jahre gewonnen habe, floss in die von mir entwickelte Übernahme-Formel. Ihre drei erprobten Handlungsfelder und neun Bausteine der Umsetzung dienen Ihnen als praxisorientierter und hilfreicher Wegweiser durch den Prozess der Unternehmensübernahme.
Wozu eigentlich eine Formel?
Kleiner Spoiler vorweg: Um die Übernahme-Formel anzuwenden, müssen Sie kein Mathematik-Genie sein! 😉 Stattdessen können Sie sich auf mein Know-how verlassen. Die US-amerikanischen Übernahmen, die ich in mehr als zehn Jahren begleiten durfte, waren unglaublich vielfältig und so individuell wie die betroffenen Unternehmen selbst. Dennoch gab es immer wieder auffällige Ähnlichkeiten in Bezug auf die relevanten Themen. Manche Herausforderungen wiederholten sich regelmäßig und ich erkannte, dass manche meiner Kunden besser, andere jedoch weniger gut darauf vorbereitet waren.
Mit der Übernahme-Formel habe ich ein Konzept entwickelt, dass die wichtigsten wiederkehrenden Aspekte zusammenfasst und Ihnen Orientierung im Übernahme-Prozess bietet. Sie können die Formel als Leitstern sehen, die Ihnen dabei hilft, alles zu berücksichtigen, was im Zuge der Post-Merger-Integration von Bedeutung ist.
Tipp: Kennen Sie schon mein Buch „Die Übernahme-Formel“?
Darin finden Sie nicht nur wertvolles theoretisches Hintergrundwissen, sondern auch jede Menge Praxis-Know-how rund um all Ihre Fragen zur Post-Merger-Integration.
Die drei Handlungsfelder der Übernahme-Formel
Vereinfacht und modellhaft betrachtet, besteht jeder Veränderungsprozess aus drei Phasen. Damit eine Wandlung und Neuausrichtung möglich ist, müssen bestehende Routinen aufgedröselt und neu zusammengesetzt werden.
Betrachtet man eine US-amerikanische Übernahme aus dieser Sicht, also als Change-Prozess, der in mehreren Teilschritten verläuft, so lassen sich immer die folgenden drei Handlungsfelder definieren:
- Abstimmen
- Anpassen
- Abgleichen
Gut zu wissen: Die Übernahme-Formel stellt die komplexen Abläufe, die hinter einer Akquisition stehen, stark vereinfacht dar. Genau darin liegt auch ihre Magie: Sie lenkt Ihre Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Aufgaben und potenzielle Hürden. Im Vordergrund steht dabei das Ziel, Ihnen eine Hilfestellung im Wirrwarr der Anforderungen und Informationen zu geben, die in der Phase der Post-Merger-Integration auf Sie einprasseln werden.
1. Abstimmen
So ungemütlich es sich im ersten Moment auch anfühlen mag, die Abstimmung mit dem neuen Mutterkonzern ist das A und O des gesamten Integrationsprozesses. Immerhin sind die neuen Anforderungen, die es ab dem Zeitpunkt der Übernahme zu erfüllen gilt, der Grund für die notwendigen Veränderungsschritte.
In dieser Phase sind Kompromisse nötig, sie benötigt ein großes Maß an Offenheit. Vor allem in puncto Kommunikation. Stellen Sie Fragen, finden Sie heraus, was von Ihrem Unternehmen erwartet wird. Je besser (und frühzeitiger!), Sie sich auf die Vorgaben des Mutterkonzerns vorbereiten, desto unkomplizierter wird die Abstimmungsphase verlaufen. Das ist hauptsächlich deswegen wichtig, weil Amerikaner eher für schnelle Entscheidungen als für lange Überlegungen bekannt sind.
Ich kann Ihnen also nur ans Herz legen, bereits nach dem ersten Bekanntwerden einer US-amerikanischen Übernahme Ihre „Hausaufgaben” zu machen. Bereiten Sie Abstimmungsgespräche gut vor, um im Idealfall gleich mögliche Lösungsvorschläge präsentieren zu können.
Mein Tipp: Verwechseln Sie „abstimmen” nicht unbedingt mit „verhandeln”. Ab der Firmenübernahme sind die Regelungen des Mutterkonzerns auch für das Tochterunternehmen verbindlich – ganz egal, ob das auf Gegenliebe stößt oder nicht.
2. Anpassen
Die Anpassungsphase ist das Herzstück jedes Veränderungsprozesses und infolgedessen der zentrale Dreh- und Angelpunkt in der Post-Merger-Integration. In einer perfekten Welt finden die beiden Unternehmen dabei den größten gemeinsamen Nenner – das ist übrigens auch immer mein Ziel, wenn ich eine US-amerikanische Übernahme begleite.
Statt einer Assimilation soll eine Integration erfolgen. Das bedeutet, dass im Best Case eine Annäherung auf zwei Ebenen vonstattengeht:
- Sachebene (Anforderungen an das Tagesgeschäft, an Abläufe und Prozesse)
- Persönliche Ebene (Kultur, Werte, Umgang miteinander)
Es wird Sie nicht verwundern, dass das Etablieren neuer Arbeitsabläufe und Prozesse umso besser gelingt, je reibungsloser und konfliktfreier die Zusammenarbeit auf persönlicher Ebene funktioniert.
Besonders wichtig ist es in der Anpassungsphase schnell ins Handeln zu kommen. Mitarbeiter und Führungskräfte von Mutter- und Tochterkonzern beginnen aktiv gemeinsam das Daily Business zu gestalten. Endlich kommt man gemeinsam ins Tun, statt am Reißbrett zu planen und zu überlegen.
Dabei bleibt es nicht aus, dass sich die Balance zwischen den Interessen des deutschen und des amerikanischen Unternehmens Schritt für Schritt einpendeln muss – das fordert alle Mitarbeiter im Unternehmen gleichermaßen. Schlussendlich muss, ähnlich wie bei einer Ehe, aus zwei völlig eigenständigen Welten eine neue, gemeinsame erschaffen werden. Und zwar von gesetzlichen Rahmenbedingungen bis hin zur Unternehmenskultur.
3. Abgleichen
Die Phase des Abgleiches ähnelt dem Feinschliff eines Kunstwerks. Denn bevor dieses in seinem finalen Zustand der Öffentlichkeit präsentiert werden kann, sind viele prüfende Blicke nötig.
Die Erfüllung von Vorgaben und Anforderungen muss ebenso geklärt werden wie mögliche unerwartete Auswirkungen. Sie sind gut beraten, wenn Sie laufend auch bereits gesammelte Erfahrungen einem Monitoring unterziehen und diese in die weitere Vorgehensweise einfließen lassen.
Wenn Sie es bis in diese Phase geschafft haben, stehen Sie kurz vor der Ziellinie. Ziehen Sie Bilanz darüber, was bisher erreicht wurde und was noch erledigt werden muss. Legen Sie außerdem einen Endzeitpunkt der Integrationsphase fest, um zum neuen Arbeitsalltag überzugehen. Wenn Sie das erfolgreich gemeisterte Übernahmeprojekt gemeinsam feiern wollen, ist JETZT ein guter Zeitpunkt dafür.
Wie die Übernahme-Formel ihre Magie entfaltet
Die drei Handlungsfelder der Übernahme-Formel mögen auf dem Papier recht überschaubar, ja sogar banal wirken. In der Praxis sind dennoch schon viele Unternehmen gerade an den vermeintlichen Banalitäten gescheitert.
Woran liegt das?
Meine Erfahrung zeigt: Der Schlüssel zu einer funktionierenden Übernahme-Formel und damit zu einem gelungenen Post-Merger-Integrationsprozess liegt in der Kommunikation und im (gegenseitigen) Vertrauen.
Viel zu oft erlebe ich es mit, dass zu wenige Fragen gestellt, viel zu wenig zugehört wird. Entscheidungen werden allein im stillen Kämmerlein getroffen. Statt offen aufeinander zuzugehen, ziehen sich die Beteiligten zurück und agieren hinter vorgehaltener Hand. Oft geschieht dies aus der Angst heraus, Fehler zu machen oder Misstrauen zu ernten – und am Ende führt genau diese Heimlichtuerei zu genau dem befürchteten Vertrauensbruch.
Wer hingegen mutig an- und ausspricht, was Sache ist, hat zwei wichtige Voraussetzungen geschaffen: Information und Transparenz.
Je früher diese beiden essenziellen Rahmenbedingungen im Integrationsprozess hergestellt sind, desto besser. Denn eines kann ich Ihnen aus meiner Erfahrung mit Garantie versichern: Aktive Vorbereitung ist bei einer Unternehmensübernahme das halbe Leben. Nur so stellen Sie sicher, die neue Unternehmenswelt mitgestalten zu können und die Führung nicht aus der Hand zu geben.
Die Übernahme-Formel – mein Fazit
Können Sie mit der Übernahme-Formel entspannt die Füße hochlegen und die Post-Merger-Integration einfach lässig auf sich zukommen lassen?
Das vielleicht nicht. Was ich Ihnen jedoch versprechen kann, ist ein Tool von unschätzbarem Wert, das Sie Schritt für Schritt durch den Übernahme-Prozess begleitet und Ihnen hilft, mögliche Fallstricke von vornherein zu vermeiden.
Die Inhalte der Übernahme-Formel basieren auf meinem Wissen und meiner Erfahrung des vergangenen Jahrzehnts. Sie ist das Ergebnis vieler Lernerfahrungen, Umwege, Versuche und kleiner sowie großer Erfolge – jede dieser Erfahrungen soll Ihnen Mühsal und Ärger ersparen und als Leitfaden dienen.
Nur ein Buch zu lesen, reicht Ihnen nicht aus? Sie wollen noch mehr praktischen Input und Begleitung im Übernahme-Prozess? Dann schicken Sie mir jetzt eine Anfrage. Ich bin von Herzen gern an Ihrer Seite, damit Ihre ganz persönliche Übernahme-Formel ein Erfolg auf allen Ebenen wird!
Sie wollen sich und Ihr Unternehmen von Judith Geiß durch die Übernahme begleiten lassen?