Mit wem Sie während der Übernahme reden sollten und mit wem nicht

Unterstützung durch den richtigen Gesprächspartner im Change-Prozess: So vermeiden Sie die Opferrolle und finden stattdessen positive Vorbilder.

Für alle, die lieber hören statt lesen, hier der Podcast-Player:

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich gemeinsam mit Ihnen das Erscheinen meines Buches “Die Übernahme-Formel” gefeiert haben. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank für all die Glückwünsche und die ersten positiven Rezensionen! Ich habe mich sehr darüber gefreut!

Mein Wunsch ist es, dass möglichst viele Menschen von der “Übernahme-Formel” profitieren. Deshalb habe ich Podcast-Folgen und diese Blog-Serie zum Buch gestartet.

Am Anfang steht oft ein Paukenschlag

Zum Einstieg in die Serie möchte ich Sie zu einem kurzen Gedankenexperiment einladen. Wenn Sie jetzt nicht gerade Autofahren, stellen Sie sich bitte folgende Situation vor:

Sie wachen morgens auf, kochen Ihren Kaffee und holen die Zeitung aus dem Briefkasten. Noch auf dem Weg zurück ins Haus lesen Sie auf der Titelseite: Ihre Firma wurde von einem US-amerikanischen Konzern übernommen! Sie haben nichts davon geahnt. Vielleicht dachten Sie sogar, so etwas würde Ihnen nie passieren.

Wie fühlt es sich an, diese Schlagzeile zu lesen?

Welche Gedanken kommen Ihnen in den Sinn?

Und was erwartet Sie, wenn Sie jetzt ins Unternehmen kommen?

Vielleicht haben Sie ja Ihre Übernahme so oder ähnlich erlebt. Vielleicht war schon vorher der eine oder andere Hinweis durchgesickert und alle spürten: Es liegt etwas in der Luft. Wenn es aber offiziell ist, ändert sich von einem Moment auf den anderen die ganze Situation. Jetzt ist allen klar: Irgendetwas kommt auf uns zu, auch wenn keiner so recht weiß, was und wie es sein wird.

Mein erster Tipp für Sie lautet jetzt: Passen Sie auf, mit wem Sie reden!

Warum? Das möchte ich Ihnen in dieser Folge erläutern.

Sehen Sie hier den Trailer zum Buch:

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Sind Sie bereit für einen Change-Marathon?

Sie stehen nach der Bekanntgabe der Übernahme am Anfang einer langen Veränderungsphase. Die Integration in einen neuen Mutterkonzern dauert mindestens 12 Monate, in der Regel sogar länger. Für diese Zeit brauchen Sie Ausdauer und Kraft. Ruhe und überlegtes Handeln sind daher angesagt, um den anstehenden Marathon gut bewältigen zu können.

Doch die Realität sieht meist anders aus.

Alle wissen, dass jetzt viel auf dem Spiel steht – bis zum möglichen Jobverlust. Die gewohnte Sicherheit ist wie weggeblasen. Es ist nicht verwunderlich, wenn die Stimmung sinkt, denn das ganze Unternehmen ist in einem Ausnahmezustand – mental und emotional. Stress auf allen Ebenen.

Alle brauchen in dieser Situation ein Ventil, um den Emotionen und Gedanken Luft zu machen. Was jetzt unbezahlbar wäre, sind gute Zuhörer oder Gespräche mit Menschen, die sich mit solchen Situationen auskennen und Orientierung geben können! Doch an der Tagesordnung sind Klatsch, Tratsch und Gerüchteküche.

Darum sollten Sie die Opferrolle vermeiden

Die Versuchung ist groß, darauf einzusteigen. Ein gemeinsamer Feind eint und als Opfer bekommen Sie Aufmerksamkeit, Zuwendung und im besten Fall sogar Mitgefühl. Das tut spontan gut wie ein Eisbeutel auf einer Beule. Doch auf Dauer ist beides schädlich: der Eisbeutel und die Opferrolle.

Opfer werden vielleicht gerettet – oder sie gehen unter. Doch echte Helden sind sie nicht. Opfer zu sein ist und bleibt eine undankbare Rolle. Sie können im Grunde nichts gewinnen.

Deshalb ist es mir so wichtig, mit wem Sie reden. Lassen Sie sich nicht in die Opferrolle ziehen oder drängen! Stimmen Sie nicht in ein kollektives Jammern ein und halten Sie sich fern, wenn dramatische Zukunftsszenarien entworfen werden. All das raubt Ihnen Energie, die Sie für Ihre Aufgaben benötigen. Es geht um Ihre berufliche Zukunft. Und die wollen Sie sicherlich aktiv mitgestalten.

Manchmal werden Sie dennoch in diesen Strudel negativer Emotionen und Perspektiven gezogen. Das lässt sich kaum verhindern. Was dann? Mein Tipp: Spüren Sie, welche Stimmung in einem Gespräch herrscht. Achten Sie darauf, was der Austausch bei Ihnen bewirkt. Wenn Sie sich hinterher hilflos und ausgeliefert fühlen, hilft oft nur eines: Suchen Sie sich andere Gesprächspartner! Wenn Sie bestimmten Personen nicht aus dem Weg gehen können – etwa Ihren Kollegen und Vorgesetzten – dann suchen Sie sich ergänzend andere Personen, die Sie in dieser Situation unterstützen und den nötigen Ausgleich schaffen

Es gibt sie: die Erfolgsgeschichten in der Post-Merger-Integration

Als Übernahme-Mentorin erlebe ich immer wieder, wie schnell Menschen ohne diesen Ausgleich in eine Negativspirale geraten. Sie erkennen ihre eigenen Spielräume nicht mehr. Sie sehen nur noch Risiken und keine Chancen. Niemand berichtet Ihnen von Mitarbeitern und Führungskräften, die nach einer Übernahme positive Erfahrungen gemacht haben. Etwa von dem IT-ler, der Karriere im neuen Konzern gemacht hat und Leiter Europa wurde. Oder von der Mitarbeiterin, die im Zuge der Integration die Abteilung gewechselt hat und dort heute viel zufriedener ist.

Wenn ich meinen Mentees von Erfahrungen aus anderen Unternehmen berichte, können sie ihre eigenen Erlebnisse in einen größeren Kontext einordnen. Sie verstehen die Zusammenhänge und entwickeln für sich neue Perspektiven. Dadurch gewinnen sie wieder Sicherheit und innere Ruhe. Letztlich werden sie handlungsfähig und können sich in ihrem beruflichen Umfeld neu positionieren. Genau das wünsche ich Ihnen, wenn Sie in den kommenden Wochen die Übernahme-Formel für Ihre ganz persönliche Situation nutzen.

Suchen Sie sich also Gesprächspartner, die tatsächlich ein offenes Ohr für Sie haben. Die Ihnen aufmerksam zuhören, offene Fragen stellen und sich ehrlich dafür interessieren, was Sie nun brauchen und was Ihnen gut tut.

Weitere Tipps finden Sie in meinem Buch “Die Übernahme-Formel”. Alle Leserinnen und Leser erhalten zudem kostenfrei den Zugang zu meiner Übernahme-Online-Bibliothek. Schauen Sie doch mal vorbei. Und falls Sie mich zwischendurch gerne persönlich hören möchten, freue ich mich auf Sie bei meiner Podcast-Folge zu meinem Buch “Die Übernahme-Formel”.

Ihre Übernahme-Mentorin Judith Geiß

Community für die Leserinnen und Leser: https://www.linkedin.com/groups/9046283/

Hier finden Sie weitere interessante Beiträge zur Post-Merger-Integration und der Übernahme-Formel

https://thebridge-online.com/post-merger-integration/

 

 

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