Jahresrückblick 2022: Meine Learnings und wie Sie (und ich) davon profitieren

Die Kunst Nein zu sagen, glückliche Fügungen und das Gefühl abgelehnt zu werden – das Jahr 2022 hat mir jede Menge Lernerfahrungen beschert. Was ich davon mitnehme und welchen Nutzen Sie daraus ziehen, erfahren Sie in diesem sehr persönlichen Artikel aus der Reihe „Von der Offline-Managerin zur Online-Unternehmerin“

Jahresrückblick 2022

So unglaublich es auch erscheinen mag, schon wieder ist es an der Zeit auf ein Jahr zurückzublicken. Diesen ganz persönlichen Jahresrückblick zelebriere ich nun schon seit einigen Jahren hier im Blog und bin auch heute wieder erstaunt, was sich in 365 Tagen alles bewegen und entwickeln kann. Diesmal habe ich die Struktur meines Jahresrückblicks etwas angepasst, um Ihnen noch mehr Nutzen für Ihre ganz persönlichen Erkenntnisse zu liefern.

Mein Tipp: Sie wollen auch einen Blick auf meine anderen Beiträge dieser Serie werfen? Hier finden Sie meine Jahresrückblick-Beiträge der Jahre 2021, 2020 , 2019, 2018 und 2017.

Meine Ziele im Jahr 2022

Mein wichtigstes Ziel für 2022 lautete ganz klar: Mehr Zeit für mich. Ich habe heute die Vier-Tage-Woche für mich eingeführt und dadurch gelernt, noch fokussierter und effizienter zu arbeiten – mit allen Hochs und Tiefs, denn nicht immer war das einfach umzusetzen.

Auch habe ich 2022 gezielt an meiner Reichweite und Online-Präsenz gearbeitet. Mit professioneller Content-Unterstützung hier am Blog, mit jeder Menge wertvollem Content in meinem Podcast „Übernahme als Chance” und mit regelmäßigen Postings auf LinkedIn ist mir das auch gut gelungen.

Erfolge und Erfahrungen – was ich 2022 alles geschafft habe

Wir sind in unserem Alltag meist so sehr damit beschäftigt, uns am nächsten Schritt zu orientieren, dass wir oft darauf vergessen, unsere Erfolge und Erfahrungen zu feiern. 2022 hat mich in dieser Hinsicht viel gelehrt: In erster Linie zu mir zu stehen und auf meine Bedürfnisse zu achten. Aber alles der Reihe nach …

Hörtipp: Die Amerikaner sind Großmeister darin, Erfolge zu feiern. Ich habe diesem Thema eine eigene Podcast-Folge gewidmet – übrigens meine erfolgreichste Folge bisher 😉 

Ende mit ungewissem Ausgang

Nach einem sehr arbeitsreichen ersten Quartal und einem sehr intensiven Projekt, das ich als kaufmännische Leitung ad interim begleiten durfte, habe ich im zweiten Quartal ein neues Projekt angenommen. Doch schon nach kurzer Zeit musste ich mir eingestehen, dass die Chemie dabei nicht stimmte. Es war zuerst nur ein leichtes Bauchgefühl, das sich immer mehr bestätigte. Am 30. Mai habe ich deswegen das Projekt beendet – ohne zu wissen, was kommt und ganz ohne Auffangnetz. 

Stille und Einkehr

Ein wichtiger und doch im ersten Moment beängstigender Schritt, den ich erst einmal für mich verarbeiten und vor allem „be-arbeiten“ musste. Dafür habe ich mir Unterstützung in Form eines Coachings gegönnt und mir auch einen lang gehegten Wunsch erfüllt: Bei einem Schweige-Retreat bin ich ganz in die Stille – und damit in mich – gegangen. Ich habe die Gelegenheit genutzt, um mir darüber klar zu werden, nach welchen Maßstäben ich mein Unternehmen in Zukunft führen möchte. 

Einer dieser Maßstäbe ist etwa, dass ich auch weiterhin ohne Mitarbeiter, dafür mit einem umfassenden Experten-Netzwerk arbeiten werde. Denn 2022 hat mich gelehrt flexibel zu bleiben und gleichzeitig meine Kunden mit noch individuellerem Fachwissen zu begleiten. 

Auszeit zu zweit

Wie das Leben manchmal so spielt, hat das Schicksal (oder war es das Universum? ;-)) mir plötzlich die Türen geöffnet. Durch einen Jobwechsel meines Mannes hat sich für uns die ungeahnte Möglichkeit ergeben, eine vierwöchige gemeinsame Auszeit zu nehmen. 

Ohne Projekt, um das ich mich kümmern musste, ohne Verpflichtungen und Ablenkungen, konnten wir die gemeinsame Zeit intensiv auskosten. Tagesausflüge und entspannte Gespräche, einfach mal nichts tun – eine völlig neue Erfahrung, die wir beide sehr genossen haben und die mental trotzdem herausfordernd für mich war. 

Denn nicht zu wissen, was die Zukunft beruflich bringt, zwang mich komplett ins Vertrauen zu gehen. Und dieses wurde schließlich nach den vier Wochen belohnt. Ende Juni öffneten sich die schicksalhaften Schleusen und brachten mir einen neuen Auftrag, der mich persönlich und beruflich sehr erfüllte.

Experiment geglückt? Meine 4-Tage-Woche

Mit dem neuen Projekt entschied ich mich auch zu einer neuen Einteilung meiner Arbeitswoche, um trotzdem weiterhin mehr Zeit für mich und für mein Privatleben zu haben. Der Freitag sollte von nun an mir gehören, was natürlich eine Neustrukturierung meiner Aufgaben und Abläufe erforderte. Das Experiment ließ sich gut umsetzen und ist aus meiner Sicht geglückt. Obwohl ich natürlich zugeben muss, dass ich manchmal nach wie vor gerne in alte Muster verfalle, und meine reduzierte Erreichbarkeit auch für mein Umfeld eine gewisse Umstellung erforderte. 

Ein Buchkapitel und (k)ein Wunschkunde

Den Sommer nutzte ich, um meinen Beitrag zu dem Buch „Innovative Unternehmensführung” zu verfassen, bei dem mein geschätzter Netzwerkpartner Christian Kastner als Mit-Herausgeber fungiert. Das Buch wird dann im Jahr 2023 im Springer-Verlag erscheinen. 

Eine weitere Errungenschaft der Sommermonate 2022 ist mein neues Angebot, der Monatsabschluss-Check, in dessen Rahmen ich Unternehmen bei der Optimierung ihrer Buchhaltungsprozesse und damit beim Monatsabschluss unterstütze. 

Man wollte mich nicht – eine völlig neue Erfahrung

In dieser Zeit ist ein weiteres Unternehmen an mich herangetreten, das ich im Rahmen der Post-Merger-Integration betreuen sollte. Obwohl ich bereits mit einem anderen Kunden arbeitete, sagte ich zu.

Mein Auftraggeber im Unternehmen, der Chief Financial Officer (CFO), fiel eindeutig in die Kategorie „Wunschkunde”. Die Chemie stimmte von Anfang an. Beim Team der neu übernommenen Tochtergesellschaft stieß ich jedoch vom ersten Tag an auf Ablehnung.

Ende August kam es zum Showdown und ich entschied mich, die Vertragsdauer nicht weiter zu verlängern. Das war für mich eine einschneidende Erfahrung, die ich bis zu diesem Zeitpunkt in der Form noch nicht gemacht hatte. Sie bestätigte mich darin, mich zukünftig jeweils nur auf ein Projekt zu konzentrieren.

Exklusiv für Sie: Meine wichtigsten Erkenntnisse 2022

Vertrauen und Bauchgefühl gewinnen

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheinen mag und wir im Leben nicht immer sofort die Zusammenhänge erkennen: Alles hat einen Grund und geschieht für unser höchstes Wohl. Unser Bauchgefühl ist dabei ein unglaublich wichtiger Maßstab, dem wir vertrauen dürfen. Nach meinen Erfahrungen 2022 hat sich das wieder bestätigt und ich möchte auch Sie einladen, in Zukunft voller Vertrauen Ihrer Intuition zu folgen.

Das Universum liefert auf Bestellung

Diesen Satz in einem Business-Blog zu lesen, wird Sie vielleicht verwundern. Aber dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass uns das Schicksal im richtigen Moment die richtigen Menschen und Gelegenheiten schenkt. Je mehr Glauben Sie diesem Prinzip schenken, desto leichter und unbeschwerter kann Ihr unternehmerischer Erfolg sich einstellen. An dieser Stelle möchte ich Sie genau dazu ermutigen: Haben Sie große Visionen und Ziele und glauben Sie fest an deren Verwirklichung.

Ein Nein zu einem Projekt ist ein Ja zu sich selbst

Es ist wohl die schwerste unternehmerische Entscheidung, ein Projekt abzulehnen oder zu einem Kunden Nein zu sagen. Und doch ist es zugleich die wichtigste Weichenstellung für das eigene Wohlbefinden. Ich habe diese Entscheidung zweimal getroffen und so ganz bewusst Ja zu mir, zu meinen Werten und meinen Bedürfnissen gesagt. Eine Erfahrung und Vorgehensweise, die ich auch Ihnen absolut ans Herz legen möchte.

Wenn es nicht läuft, liegt es nicht immer an Ihnen

Als Unternehmer und ganz speziell als Unternehmerinnen suchen wir Fehler im ersten Schritt meist bei uns selbst. Wenn ein Auftrag nicht nach Plan verläuft, wenn es Schwierigkeiten gibt oder unsere Kunden unzufrieden sind, stellen wir unser Können und unsere Leistung oft sehr schnell infrage. Das hat bis zu einem gewissen Grad auch seine Berechtigung, denn so lernen und entwickeln wir uns weiter. Doch nicht immer sind wir selbst der Grund für einen Misserfolg. 

Es gibt so viele Rahmenbedingungen, die erfüllt sein müssen, damit eine Zusammenarbeit erfolgreich ist – dazu leisten auch unsere Kunden einen Beitrag. Ich habe diese Erkenntnis gerade im Jahr 2022 gewonnen und empfehle Ihnen von Herzen, sich dieses Learning in schwierigen Phasen in Erinnerung zu rufen. Seien Sie also nicht zu streng mit sich selbst.

Danke

Wie immer in meinem jährlichen Rückblick sind wir jetzt an dem Punkt angelangt, an dem ich von Herzen Danke sagen möchte. Meinen Blog-Lesern und Podcast-Hörern, meinen Kunden und langjährigen Partnern. 

Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Wertschätzung gar nicht oft genug ausgesprochen werden kann und halte es mit den Worten des deutschen Lyrikers Ernst R. Hauschka, der sagte: Viele Missverständnisse entstehen dadurch, dass ein Dank nicht ausgesprochen, sondern nur empfunden wird.”

In diesem Sinn auch wie alle Jahre wieder: DANKE!

Was bleibt…

Welcher Eindruck bleibt nun von diesem turbulenten Jahr 2022? Es war ein sehr lehrreicher Lebensabschnitt, der mich in vielen kleinen (und größeren Schritten) zurück zu dem geführt hat, was mir wichtig ist. 2022 hat mich gelehrt, meine Werte und Wünsche hochleben zu lassen.

…und was kommt

Umso mehr nehme ich mir vor, meine Learnings und Tipps, die ich daraus ableite, im kommenden Jahr 2023 zu beherzigen und umzusetzen. Das bedeutet für 2023 noch mehr Fokus, noch effizienteres Arbeiten im Rahmen der Vier-Tage-Woche und dadurch noch mehr Zeit für meinen persönlichen Freiraum.

Worauf Sie sich 2023 mit mir freuen können

Mein Buch „Die Übernahmeformel” wird als Hörbuch erscheinen und im Laufe des Jahres auch ins Englische übersetzt werden. Damit Sie diese und viele weitere Neuigkeiten sowie aktuelle Blogbeiträge und Podcast-Folgen nie mehr verpassen, abonnieren Sie doch gleich meinen Newsletter und sichern Sie sich die exklusiven Inhalte meiner Übernahme-Bibliothek! Darin finden Sie alles, was Sie nach der US-amerikanischen Übernahme wissen müssen. Hier geht’s zur Anmeldung!

 


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4 Kommentare
  1. Gerd Burkard
    Gerd Burkard sagte:

    Liebe Frau Geiß,

    ich finde Ihren Rückblick sehr offen, ehrlich und anregend. Das gilt besonders für den Punkt „4-Tage Woche“ und speziell für das Thema „Bauchgefühl“. Als Interimsmanager in China habe ich gelernt, viel mehr auf meine Intuition zu hören, als in Deutschland.

    Viele Grüße aus Qingdao und schöne Feiertage

    Gerd Burkard

    Antworten
    • Judith Geiß
      Judith Geiß sagte:

      Lieber Herr Burkard,

      ich freue mich sehr über ihr positives Feedback auf meinen Beitrag zum Jahresrückblick 2022. Auch Ihnen wünsche ich schöne Feiertage.

      Beste Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr
      Judith Geiß

      Antworten
  2. Christian
    Christian sagte:

    Vielen Dank für Deine Wertschätzung, liebe Judith!
    Ich finde es sehr, sehr schön, dass Du auf Dein Bauchgefühl hörst – ich werde da auch immer besser darin. In der Vergangenheit hab ich das oft unterdrückt und danach schmerzlich dafür bezahlen müssen….

    Danke, dass Du beim Buchprojekt dabei bist und ein erfolgreiches 2023 für Dich!
    Herzliche Grüße
    Christian

    Antworten
  3. Judith Geiß
    Judith Geiß sagte:

    Lieber Christian,

    ich danke dir und auch vorab für das, was auf das was in 2023 auf uns zukommt. Wieder ein spannendes Jahr. Das Bauchgefühl ist gefühlt wie in Muskel, der trainiert werden darf. Ich übe da fleißig, denn es führt zu mehr als guten Ergebnissen.

    Die besten Wünsche für das neue Jahr für dich.

    Grüsse
    Judith

    Antworten

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