Podcast-Episode 79: 7 Fragen an Judith Geiß rund um das Thema: amerikanische Übernahme

Herausforderung Post-Merger-Integration: Diese Anforderungen stellen US-amerikanische Mutterkonzerne an deutsche Unternehmen

 

 

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Inhalt / Links zu dieser Episode:

Kai Hesselmann, Geschäftsführer von DealCircle, bietet technologiebasierte M&A-Lösungen für Verkaufsberater und Käufer an. In dieser Episode spricht Judith Geiß über 7 Fragen zum Thema der US-amerikanischen Übernahme, die er ihr kürzlich im Rahmen eines schriftlichen Interviews gestellt hat.

Den erwähnten Artikel finden Sie unter:
https://dealcircle.com/7-fragen-an-judith-geiss/

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Herzliche Grüße und bis bald,

Ihre Judith Geiß


Transkript der Podcast-Folge:

1. Liebe Frau Geiss, seit mehr als 10 Jahren beraten Sie Unternehmen bei der Post-Merger-Integration nach der Übernahme durch einen US-Konzern. Wie ergab sich diese besondere Fokussierung?

Vor Jahren war ich persönlich von einer Übernahme betroffen – heute helfe ich mit diesem Wissen anderen. Hallo, ich bin Judith Geiß, Expertin für Unternehmen, bei denen sich nach einer amerikanischen Übernahme alles ändert.

Ich unterschrieb 2005 einen Vertrag bei einer mittelständischen Firma. Nur 10 Tage später erhielt ich eine Nachricht, die mich sofort verunsicherte: Das Unternehmen sollte übernommen werden – von einem amerikanischen Konzern.

Plötzlich musste ich mich fragen, wie lange mein neuer Arbeitsplatz wohl sicher sein würde.

Heute weiß ich: Dieser Moment der Unsicherheit und auch Zukunftsangst war DIE Weichenstellung in meinem Leben. Denn damals begann mein Weg zur Expertin für all das, was nach einer Übernahme durch ein amerikanisches Unternehmen folgt.

Selbst für mich als Expertin war erst einmal alles neu: das Rechnungswesen. Die Bilanzierung. Die Umgangsformen mit den Amerikanern. Ich erlebte einen regelrechten “Clash of cultures”.

Doch nach und nach spezialisierte ich mich auf Monats-, Quartals- und Jahresabschlüsse nach US-GAAP. Und plötzlich fragten mich auch andere Firmen mit amerikanischen Mutterkonzernen um Rat.

Nun kann ich allen helfen, die sich in dieser Situation des Umbruchs fühlen, als seien sie im Regen stehengelassen worden. Ich baue Brücken zwischen den zwei Unternehmenskulturen.

Ich begann meine Selbstständigkeit als Interims-Managerin. Doch nach und nach holte ich andere an Bord, um eine Kombination aus Consulting und Training anbieten zu können. Und oft genug trete ich auch als Vermittlerin auf, höre zu, stelle die richtigen Fragen.

Denn ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viele Fragezeichen sich in dieser Situation auftun.

 

2. Welche besonderen Anforderungen haben denn US-amerikanische Konzerne bei der Übernahme?

Die Anforderungen sind vielseitig insbesondere darauf gehe ich sehr ausführlich in meinem Buch: Die Übernahme-Formel darauf ein. Aber lassen Sie mich hier 5 größten Veränderungen mit Ihnen und den Lesern teilen.

  1. Ihre Bilanzierung wird sich ändern (müssen)
  2. Sie brauchen neue Systeme und Tools
  3. Sie müssen Ihre Mitarbeiter sprachlich fit machen
  4. Die neuen Eigentümer sind anders
  5. Gewohnte Abläufe verändern sich

Wer gerne näheres darüber erfahren möchte dem empfehle ich meinen Blog-Beitrag zu diesem Thema.

 

3. Durch die Einführung des Sarbanes-Oxley Act im Jahr 2002 kamen ganz neue Anforderungen auf Tochtergesellschaften von US-Konzernen zu. Welche Fallstricke sollte man hier vermeiden?

Gerne gehe ich darauf näher ein.

Sich nicht richtig vorbereiten (das ist ein richtiges Projekt und sollte dementsprechend aufgesetzt werden)

Ohne Plan an die Umsetzung gehen insbesondere auch auf Grundlage eines zweisprachigen Prozesses (häufig wird das nicht oder zu spät beachtet)

Es ohne fachkundige Unterstützung zu machen (Und dann genau mit den Fallstricken zu kämpfen, die man hätte vermeiden können)

Ich werde in diesem Zusammenhang immer nach dem Warum für SOX gefragt, daher habe ich auch hier einen Blog- Beitrag für die interessierten Leser. Zudem empfehle ich die Podcast-Serie zum Thema SOX, die ich mit meiner Kollegin Janet Winkler von FAE Consulting GmbH aufgenommen habe.

 

4. Neben der technischen Integration der Systeme, spielt ja vor allem auch die kulturelle Integration eine große Rolle. Wie kann diese gelingen? 

Ein nicht zu unterschätzender Punkt. Danke, dass Sie dieses Thema ansprechen. Das Arbeiten mit Amerikanern ist für viele Unternehmen und deren Mitarbeitern, Führungskräfte und die Geschäftsführung etwas Neues. Zumindest im Zusammenhang mit deiner Übernahme. Neben den vielen anderen Dingen, die auf einen einwirken, ist der „clash of cultures“ nicht zu unterschätzen. Es gilt sich aufeinander einzustellen. Offen zu sein für Neues und man muss seinen Umgang damit finden. Das ist sehr individuell, aber darin stecken wie in allem im Leben auch Chancen. Ich werde immer gefragt: Wird es jetzt besser oder schlechter, wenn wir einen amerikanischen Eigentümer haben? Ich antworte darauf, dass dies die Zeit zeigen wird, aber es wird definitiv eins nämlich anders. Es werden vielleicht Meeting-Einladungen für spätabends einprasseln, aber auch hier ist dann Kommunikation gefragt. Ich kenne viele, die sich dann ärgern. Aber manchmal hat man die Zeitverschiebung nicht im Blick. Passiert auch mir manchmal und dann freue ich mich auf einen Hinweis der Kollegen, um das entsprechend anzupassen. Es werden sicherlich die ein oder anderen alten Zöpfe abgeschnitten oder jetzt nach US-Style gemacht. Ist das richtig oder falsch? Auch hier es ist anders und damit muss man umgehen. Oder nach im Hinterkopf haben: Take it, change it or leave it. Denn oft höre ich: Ich will mir treu bleiben. Bleiben Sie sich treu, aber eins ist klar nur wenn beide Seiten aufeinander zugehen, wird es gelingen. Ich erinnere hier nur an die „Hochzeit im Himmel“ von Daimler-Chrysler.

Bei weiterem Interesse an dem Thema empfehle ich meine Podcast-Episode mit Armin Sarstedt von connectas.

 

5. Welche Rolle spielen technologische Tools bei der Post-Merger-Integration?

Eine sehr große Rolle. Nicht selten werden aufgrund der Übernahme Systemumstellung notwendig. Denn aus Sicht des übernehmenden Unternehmens macht es Sinn, dass man mit einheitlichen Systemen arbeitet. Nehmen wir das Finance & Accounting, wenn jeder ein anderes ERP-System nutzt auf Dauer ist das keine gute Lösung. Denn allein um das Reporting oder die Konsolidierung zu gewährleisten, müssen Workarounds gefunden werden. Dies macht es natürlich für alle schwerer und natürlich ist Excel dann ein regelmäßiger Begleiter mit allen Risiken und Nebenwirkungen daraus.

 

6. Sind hier die Amerikaner technisch schon weiter als die deutschen Konzerne?

Das wird den Amerikanern zumindest immer nachgesagt, aber das zu beurteilen, ist nicht ganz mein Thema. Ich würde sagen, dass Sie stärker vorangehen und in der Umsetzung bei weitem ein schnelleres Tempo an den Tag legen als wir es meist gewohnt sind.

 

7. Und abseits des allgegenwärtigen Corona: Was treibt Sie derzeit am meisten um?

Eine gute Frage zum Abschluss. Momentan bin ich mittendrin in einer Neuausrichtung meiner Tätigkeiten. Ich fokussiere mich noch mehr auf das Mentoring von Unternehmen und deren Mitarbeiter, die genau diese Themen auf den Tisch bekommen, die wir heute angesprochen haben. Meist hilft einfach der Austausch oder das Teilen von Erfahrungen und gelebter Praxis am meisten. Hilfe zur Selbsthilfe. Einfach ein offenes Ohr und nicht zuletzt gemeinsames Brainstorming, um gut durch die Post-Merger-Integration zu kommen. Daneben freue ich mich auf mein neues Buch-Projekt, bei dem ich dabei sein werde. Aber hierzu gerne mehr im nächsten Interview. Ich möchte mich bei Ihnen, Herr Hesselmann und auch den Leserinnen und Lesern danken und freue mich auf unseren weiteren Austausch.

 

 

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