Podcast-Episode 129: Warum gerade bei Veränderungen ein Sparringspartner wichtig ist
Interview mit Martina Hübschen, Hübschen-Coaching
Inhalt / Links zu dieser Episode:
Martina Hübschen begleitet als Veränderungsexpertin speziell Unternehmen, die sich in der agilen Transformation befinden oder kurz davor stehen, sowie Privatpersonen auf ihrem Weg des beruflichen Umbruchs & der Neuorientierung. Dabei hilft sie ihren Kunden, Wege aus der Krise zu finden, eine neue Perspektive zu sehen und wieder in Ihre unternehmerische Power zu gelangen. In der heutigen Episode spricht sie mit Judith Geiß über dieses große Thema Veränderungen und warum in diesem Zusammenhang Sparringspartner so wertvoll sind.
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Ihre Judith Geiß
Transkript der Podcast-Episode:
Speaker1: [00:00:00] Übernahme als Chance. Der Podcast von und mit Judith Geiß. Sie und Ihr Unternehmen sind von einer Übernahme betroffen? Dann sind Sie hier genau richtig. Judith Geiß, die Expertin für US-amerikanische Übernahmen im deutschsprachigen Raum, teilt mit Ihnen wertvolle Tipps und Tricks und zeigt Ihnen, wie Sie diese Veränderung für sich und Ihr Unternehmen nutzen können. Ganz nach dem Motto: take the chance.
Judith Geiß: [00:00:24] Hallo und herzlich Willkommen zur heutigen Episode des „Übernahme als Chance“ Podcasts. Heute geht es darum, warum gerade bei Veränderungen ein Sparrings-Partner wichtig ist. Und da ich selbst gerne Sparrings-Partner einlade zu mir ins Interview, habe ich heute Martina Hübschen eingeladen. Martina und ich sind beide Podcaster und über das Netzwerk, wie es oft so ist, sind wir zueinander gekommen. Aber zunächst einmal herzlich willkommen, liebe Martina.
Martina Huebschen: [00:00:52] Dankeschön, liebe Judith, ich freue mich, in deinem Podcast zu sein.
Judith Geiß: [00:00:55] Magst du vielleicht den Hörern erst mal ein bisschen was zu dir erzählen? Warum genau du über dieses Thema mit mir sprechen kannst?
Martina Huebschen: [00:01:01] Ja, gerne. Ich habe ja selber in den letzten 22 oder mittlerweile 23 Jahren, die ich beruflich tätig bin, einige Umbrüche miterlebt, die ich selber habe meistern müssen. Und ich hatte an manchen Stellen keinen Sparrings-Partner. Und wenn ich an meine erste Stelle bei ThyssenKrupp denke, da war das genau das Thema, dass es eben schwierig war. Also, die Situation war folgende. Es sollte ein Gruppenleiter gefunden werden. Ich war selber gerade mal 27, in meinem ersten Job, war frisch dabei, die Presseabteilung aufzubauen und ich merkte, mir fehlt da eigentlich ein Mentoring und mir fehlte ein starker Partner, der mir den Rücken stärkt und mir natürlich auch Fallstricke, die man im Business kennen sollte, gerade in so einem Tochterunternehmen von so einem großen Konzern, hätte beibringen können. Und das hatte ich leider nicht. Deswegen weiß ich, wie sich das anfühlt – auch gerade in einer männerdominierten Welt. Und das war in der Automotive-Branche schon so, dass man es als Frau etwas schwerer hat. Das muss man leider so sagen. Ich war die einzige Frau auf der Ebene. Ansonsten war ich nur von männlichen Kollegen umgeben. Und das ist eigentlich so der Punkt, dass ich das in mehreren Unternehmen gemerkt habe, dass es halt hilft. Und eigentlich braucht es dafür halt diese Unterstützung. Und im Laufe der Zeit habe ich mich halt auch in diese Richtung entwickelt, dass ich zum Beispiel, als ich ein Interim gemacht habe für einen englischen Reifenhersteller -also auch wieder Automotive-Bereich- da habe ich gemerkt: Du kommst jetzt an eine Stelle, da hast du unglaublich viel Erfahrung. Also fachlich ist es überhaupt nicht das Problem. Aber menschlich kommst du an deine Grenzen, weil es gibt halt Kollegen, die nicht immer so supportive sind, wie man das vielleicht wünscht. Weil man als Feuerlöscher von außen reinkommt und Feuer löschen soll. Und dann bin ich zum Glück den Weg gegangen, dass ich halt die Bereichsleiterin involviert habe in das Thema, die mir klar den Rücken gestärkt hat und gesagt hat: Frau Hübschen, wir kennen das Problem. Dieser Kollege kriegt demnächst ein Coaching. Das ist auch schon anberaumt. Und ab jetzt reporten Sie zu mir, damit Sie Ihren Job, genau wie Sie sagen, auch zu 100 % ausüben können. Weil ich ja gesagt habe: Ich koste Sie viel Geld, dafür will ich eigentlich auch meine Leistung bringen. Aber es geht fast gar nicht. Ja, ich muss es mit extremem Aufwand auf Umwegen betreiben. Und das ist halt so der Punkt. Wie kommst du aus so einer Krise raus in eine Kraft, in eine Power? Ja, dass du wirklich deine PS auf die Straße bringst. Also an unsere Zuschauer, die vielleicht so Situationen erleben: Wie komme ich an so jemanden ran, der halt diese Erfahrung hat. Der nicht nur davon redet -wir haben ja schon mal darüber gesprochen, liebe Judith- sondern es auch wirklich kann. Ja, weil er es selbst gespürt hat und weil er sich selbst diese Hilfe hat nehmen können.
Judith Geiß: [00:03:38] Ja, ich glaube, das Thema hat natürlich auch viele Facetten. Die Einsicht, dass man es nicht allein kann oder vielleicht auch allein nicht will, weil man sagt, die Fallstricke kann ich mir sparen. Unabhängig davon, auch dieses Thema, weil du es mit dem Intermin angesprochen hast: Es geht ja jedem von uns so in Situationen, wo man dann nicht weiterkommt. Wo ich jetzt noch mal finde, was du gesagt hast, dann wirklich aktiv zu sein und den nächsten anzusprechen, der mir gegebenenfalls auch helfen kann und sagen kann, hier habe ich ein Thema. Das ist auch was, was mich immer wieder begleitet, wirklich zu sagen: Es ist schön, dass ihr mir das alles erzählt. Aber das muss eigentlich woanders hin. Und dann wirklich zu sagen: Okay, wie können wir das gemeinsam angehen? Ich meine, ich muss sagen, deine Vorgesetzte oder in dem Fall Kundin, hat meisterlich reagiert, finde ich. Das gibt es auch anders. Aber auch den Mentor im Unternehmen zu suchen, ist manchmal natürlich sehr schwierig. Und genau deshalb ist es wichtig, sich jemand von außen zu holen, der die Situation dann auch beobachtet. Viele Unternehmen haben natürlich jetzt auch Mentoring-Programme. Wobei die, ja, wie soll ich sagen, ich sehe das so ein bisschen zwiegespalten. Also dieses erinnert mich an folgendes: Ein Kunde hatte mich kontaktiert und er wollte, dass ich ein Mentoring mit ihm mache und mit seinem Mitarbeiter. Und in der Vorbereitung oder der Nachbereitung des Gesprächs habe ich mich dann entschieden, dass er einen anderen Mentor kriegen muss. Weil genau das ist passiert. Beim Gespräch danach, wo wir übers Angebot gesprochen haben. Ja, was denn der Kollege gesagt hätte. Und das sage ich nochmal. Der Grundstein eines jeden Mentoring ist Vertrauen und dass man da dann auch weiterkommt. Und so wie du sagst, wir haben vorhin drüber gesprochen: Was will mir jemand über Veränderung erzählen, der 20 Jahre dasselbe macht und in den nächsten 20 Jahren noch?
Martina Huebschen: [00:05:14] Genau. Man muss es selbst gespürt haben. Und du sagst es gerade. Vertrauen ist natürlich ein ganz wichtiger Punkt. Das merke ich halt, wenn ich zum Beispiel Trainings hatte. Letzte Woche ein Training, im agilen Projektmanagement. Und ich merke natürlich bei den Fragen, was zu agilen Berufsbildern, Trends, die sich draußen abzeichnen, Innovationen, die jetzt gerade auch weiter gehyped werden, was da für eine Entwicklung passiert. Ja, und das natürlich Leute, die sich am Bewerben sind und da gerade auch viel Support brauchen, viel Unterstützung benötigen. Das ist oft gar nicht nur im Bereich, dass sie selbst ihre PS auf die Straße kriegen und sich anders aufstellen, fachlich gesehen, sondern vor allen Dingen auch das Mindset. Also für mich ist sind die Schlüssel zum Erfolg wirklich das Mindset. Dass du an deiner Einstellung, an deinem Setting im Kopf arbeiten musst. Das habe ich bei mir gemerkt, bei diesen drei Umbrüchen, die mich in drei Berufe, also in den Bereich der PR, von der PR zur Trainerin, über den Umweg Lehrerin, Dozentin hin zur Trainerin für Projektmanagement und dass ich jetzt heutzutage als Trainerin plus als systemische Coach für Veränderungen Teams und private Klienten begleite. Da merke ich einfach, es muss wirklich diese Expertise da sein. Dass du also siehst, wo ist deine Expertise. Dass da so dieser AHA-Moment kommt. Wo ist meine Passion, vielleicht sogar eine Berufung? Ja, auch die habe ich gebraucht, um die zu finden. Ich bin jetzt fast 50, werde 50 dieses Jahr. Yes! Ich finde es super. Aber ich habe gebraucht, ungefähr so bis Anfang 40, um zu sagen okay, Du möchtest Menschen begleiten auf diesem Weg. Und dieser Moment, einen Tag vor Weihnachten, vor einigen Jahren, hat dazu geführt, dass ich eigentlich so diese Reise unternommen habe und da angefangen habe, dass Menschen halt auch auf mich zukommen, wo ich sie halt mehr erkenne. Vielleicht erkennt man das auch eher, weil man es selbst an sich schon gemerkt hat und dann auch den Spiegel an der Wand hat. Das man schon mal gesehen hat, dass man jetzt nicht mehr so strahlend ist. Und die Power, die ich jetzt gerade so fühle für den Start dieses Jahres, hatte ich oft auch nicht zum Jahresanfang. Der zweite Punkt neben dem Mindset, finde ich, ist immer das Thema Netzwerken. Ja, dass man sich starke Netzwerke aufbaut. Vielseitige Netzwerke. Also völlig unterschiedliche Qualitäten, Fähigkeiten im Netzwerk zu haben. Auch natürlich Headhunter, Personalberater – da tummelt sich bei mir mittlerweile einiges im positiven Sinne. Und das finde ich auch total klasse, dass es so ist, weil ich bekomme natürlich auch Impulse mit aus dieser Community, die mich natürlich auch weiterträgt und meinen Horizont hoffentlich weit genug hält. Und der dritte Punkt. Natürlich zu sehen, wo liegen die Fähigkeiten, wo liegen die Potenziale von Menschen? Da wie so ein Trüffelschwein ranzugehen und zu erkennen. Aber zu dem wichtigen Punkt, den du gerade sagstest. Wenn ein Unternehmen sich von innen versucht zu mentoen, habe ich das Gefühl, dass es fachlich gesehen eigentlich gar nicht funktionieren kann. Weil, wir stecken ja in der Brille des Unternehmens. Wir haben ja die Unternehmens-Identity auf unseren Schultern und versuchen die natürlich drüber zu stülpen. Das ist jetzt nicht negativ gemeint, sondern das sind die Fakten, weil wir uns natürlich damit identifizieren, sobald wir ein paar Jahre an Bord sind. Das heißt, man braucht es eigentlich fast immer in so einer Situation, wo es kritischer wird. Und der Punkt ist halt, frühzeitig darein zu gehen und nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Also nicht erst, wenn Mobbing auftritt und man mit Anwälten und Tatü Tata kommt, sondern dann, wenn man merkt, es fängt an zu kippen, weil das Vertrauen in das Team, in die Führungskraft des Teams oder zwischen Führungskraft und Management nicht mehr so gegeben ist. Und deswegen ja, bin ich völlig bei dir. Es braucht eher den externen Blick, der sich aber natürlich auch das Vertrauen des Teams holen darf und auch dem Team dieses Vertrauen halten darf. Weil das Problem ist ja, du bist ja dann im Auftrag des Unternehmens unterwegs und da ist oft so ein kleiner Zielkonflikt drin. Ein Auftragsklärungskonflikt, wie mein Ausbilder immer so geil sagte. Er sagte immer: Martina, das ist super, deine Idee. Aber ihr müsst aufpassen. Ihr seid natürlich in dem Moment für das Unternehmen zuständig. Anders ist es, wenn mich ein Team, also wenn mich eine mittlere Führungskraft zum Beispiel anspricht und sagt: Können Sie mir helfen beim Team-Leading oder beim Team-Building hier? Dann haben wir natürlich schon eine etwas andere Situation, weil er öffnet ja den Kanal. Also ich sage immer, es muss von Top oben anfangen und nicht von unten, weil von Top wird’s gelebt. Obwohl ich agil ticke, muss es klar von oben ansetzen in der Organisationsberatung, weil von oben stinkt der Fisch und nicht von unten. Und alle Probleme auch. Vor einer Woche spricht mich ein Klient an, ruft mich an, hat bei LinkedIn irgendeinen Post von mir gesehen. Passiert auch schon mal. Er fragte, ob wir telefonieren können. Und er erzählt mir von intern, von dem Mittelständler. Ja, der Klassiker. Ja, die Söhne übernehmen das Unternehmen und haben aber eigentlich gar kein Business-Faktor, haben nicht dieses unternehmerische Thema da dran, sondern haben sich direkt von außen Berater reingeholt. Und was tun diese Berater? Die achten nicht darauf. Thema Wertschätzung. Was macht meine mittlere Führungsebene da? Was für einen geilen Job machen die da? Ja. Was für ein Potenzial sitzt im Unternehmen? Und das kannst du den zwei Sekunden verrocken. Das finde ich so tragisch. Ich konnte ihm natürlich dann nicht helfen. Das wusste er ja auch. Er hat es ja schon gespürt, dass er sich verändern muss und halt raus aus der Nummer muss. Das hat er mir auch ziemlich klar gesagt, weil ich versuche natürlich in so einem Gespräch immer zu evaluieren. Geht da noch was? Ja? Kann man da noch was kitten? Ist da noch was möglich? Kann ich da noch helfen oder ist es schon zu spät? Und bei ihm war es zum Beispiel in dem Fall klar zu spät. Und da sehe ich dann wieder: Ne Martina. Es muss vorher anfangen. Die Unternehmensspitze braucht den Appell. So, wo soll der jetzt herkommen? Wer ist noch kritisch genug, sich selbst neben sich zu stellen und diese Kritik halt auch zuzulassen, dass man vielleicht Dinge anders angehen kann und nicht die Mitarbeiter kündigt oder dass die innerlich kündigen. Sondern vorher ansetzen, um natürlich Mitarbeiter und vor allen Dingen das Potenzial und die Erfahrung zu bewahren. Wenn einer 20 Jahre oder 30 Jahre im Unternehmen ist, dann geht die weg, die Erfahrung. Das ist ein großes Thema da draußen. Aber das setzt halt in der Unternehmensspitze an und eigentlich nicht im mittleren Management und schon gar nicht bei den einzelnen Teammitgliedern.
Judith Geiß: [00:11:13] Genau. Aber da würde ich jetzt auch noch mal drauf eingehen wollen, was du sagst. Ich meine, es dreht und wendet sich, ob das jetzt damals bei dir war oder jetzt bei der mittleren Führungskraft, oder auch bei der Unternehmensspitze, es dreht sich alles um das Thema Selbstreflexion und um das den eigenen Spiegel. Ich habe da für mich immer so ein Mantra. Ich muss mir noch ins Gesicht gucken können, wenn ich morgens in den Spiegel schaue, bei all dem, was ich tue. Aber viele haben auch durch viele verschiedene Faktoren gelernt: Ja, so führt man halt. Und man muss halt die starke Führungskraft sein usw. Und wer das nicht kann, der passt halt nicht oder was auch immer. Wo man dann einfach wirklich sagen muss: Okay, wir sind in einer Welt, die sich ad hoc verändert. 2020 war es durch Corona bedingt. Letztes Jahr gab es das ganze Thema Ukraine. Das heißt, das einzig Stetige ist ja die Veränderung. Und ganz ehrlich, selbst wir, du und ich, die viel mit Veränderung umgehen, auch wir haben mit unseren eigenen Veränderungen zu tun. Also du hast mir ja berichtet, dass bei dir jetzt auch eine größere Veränderung ansteht.
Martina Huebschen: [00:12:18] Genau diese Veränderungen, diese Reflexionsfähigkeit, was du gesagt hast – Für mich hat das immer ganz viel auch mit dem Werte-Mindset zu tun. Ich habe das jetzt gemerkt. Ich mache jetzt seit einiger Zeit Trainings. Ich bin dazu wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. Dass ich auch online-Trainings gebe, das war für mich vorher gar nicht vorstellbar. Auch dass ist so einen Appell an unsere lieben Zuschauer, sich das auch zuzutrauen, dass wir auch Dinge tun. Ich hatte Schiss davor. Ja, um es ganz klar zu sagen, ich habe nicht immer Mut für alles, was ich tue. Sondern zu sehen, gehe ich diese Extrameile? Ja, mache ich noch ein paar Zertifizierungen, die mich natürlich auch viel Mühe und viel Lernen kosten, um mich auf ein anderes Level zu heben? Und ein Jahr später kann ich natürlich sagen: Gut, dass ich das gemacht habe. Gut, dass ich dieses Risiko, es war ein Risiko für mich, eingegangen bin. Weil dieses Risiko hat mich dazu geführt, dass es eine Chance geworden ist. Und aus dieser Chance sich jetzt folgendes entwickelt hat: Also ich bin natürlich im Netz eh präsent durch die Website und Social-Media-Kanäle. Aber ein Geschäftsführer eines Unternehmens, was sich schon seit einiger Zeit in der agilen Transformation, also im Wandel befindet, merkte jetzt halt massiv, dass es mehr tun muss. Er sollte eigentlich in Urlaub fliegen. Stattdessen ist er zu Hause geblieben, weil der Vorstand ihn brauchte. Dringend. Und er scrollte durchs Netz, weil er sich gesagt hat: Ich brauche hier endlich jemand, der hier die Unternehmenskommunikation von null auf 100 bringt. Ich schaff das alleine nicht. Ist ja klar. Ist auch nicht sein Kerngebiet, neben Unternehmensstrategien usw. Und dann ist er doch tatsächlich auf meiner Website, wo ja viel von Coaching-Veränderungsbegleitung steht und der PR-Punkt eigentlich noch sehr klein ist, ist er auf der Website auf mich gekommen. Also man ahnt es kaum. Das hätte ich jetzt auch nicht so für möglich gehalten. Er spricht mich an. Ich dachte erst, es wäre ein Fake. Ich dachte schon, es eine Fake-EMail. Ich wollte die schon in den Spam rüberschieben. Und dann denke ich mir: Martina, Vorsicht! Du kennst das Unternehmen nicht. Das heißt aber noch lange nichts. Recherchiere eine Runde! Und so kam es zum Zoom-Call. Wir haben gesehen, die Chemie passt sehr gut. Das finde ich wichtig. Und jetzt das Thema Werte-Mindset. Er hat nämlich ein agiles Mindset, habe ich gemerkt. Er geht die Dinge sehr proaktiv an. Ja. Das ist einer, der sieht die Herausforderung und der geht diese Meile in die Herausforderung. Auch gegen Widerstände. Und es ist genau das Thema, wie mein Podcast „Raus aus der Krise, rein in eine Kraft und gegen Widerstände“ auch mal zu schwimmen. Und das kennt er sehr gut, obwohl er noch ziemlich jung ist. Das fand ich auch sehr beachtlich. Er wirkt wie jemand in meinem Alter, in unserer Alterskategorie. Aber der Typ, er ist auch Widder. So, ich meine, man muss jetzt nicht an Sternzeichen glauben. Das kann man machen wie man will. Habe ich auch lange nicht. Aber der geht genau wie ich als Widder -ich bin auch ein Widder und ein paar Tage früher geboren- genau so vor. Und da habe ich folgendes gemerkt, durch dieses Gespräch im November oder Anfang Dezember war es da mittlerweile schon: Ich war ja eh dabei, mich zu verändern. Ich habe gemerkt, das hier funktioniert nicht mehr. Du bist bei einem US-Anbieter und merkte, die Werte dieses Anbieters passen nicht zu meinem. Ganz ehrlich, um das jetzt mal auf den Punkt zu bringen, das hat mein Chef übrigens auch gemerkt, das kann ich auch offen sagen. Er hat das auch festgestellt. Wir waren einer Meinung. Wir haben ein offenes Gespräch darüber geführt. Und ich habe gemerkt, was alles für mich nicht geht. Und das kriege ich aber da nicht umgesetzt, weil ich nicht die Geschäftsführung bin.
Judith Geiß: [00:15:32] Aber auch da bist du genau an dem Punkt, um den Kreis auch zu schließen, nämlich die Übernahme als Chance zu sehen und selbst oder auch diese Situation als Chance zu sehen und daraus zu sagen: Wie auch immer das Ganze jetzt passiert ist, was auch immer den Herrn getriggert hat oder zu dir geführt hat, hat letztendlich auch dazu geführt, dass du jetzt sagst, du gehst die Veränderung an. Ich weiß nicht, auch wenn dein Chef derselben Meinung ist, ob er denselben Weg geht. Ja, wie geht man damit um? Und wie mutig ist man auch? Weil, letztendlich hat Veränderung viel mit Mut zu tun, weil es ist natürlich nicht das Übliche und ich kann mich nicht irgendwie wie die letzten zehn Jahre über selber aufregen. Sondern ich gehe dann nach außen und bewege mich hin zu einer neuen Chance und einer neuen Welt. Von dem her, da schonmal: Gratulation! Einfach den Weg zu gehen und dann natürlich letztendlich auch wirklich zu unterschreiben und dann ab ab Februar jetzt loszulegen. Wenn man denkt, November bis Februar ist eine kurze Zeit und das war…
Martina Huebschen: [00:16:28] Judith, Unfassbar. Auch so wie das hier gegangen ist. Ich habe am 23.12. vormittags den Vertrag unterzeichnet. Und nachmittags habe ich natürlich der Fairness halber mit meinem Chef natürlich offen gesprochen, dass es jetzt soweit ist. Dass ich jetzt die Chance, die ich mir gewünscht habe, bekomme. Und jetzt kommt das Geniale. Ich hatte vorab manifestiert. Ich habe mir gewünscht, dass ich am 1.2. einen Wechsel hinlege. Und zwar, dass ich kündige. Nicht, dass ich irgendwelche komischen Wege gehen muss. Ja, auch die kenne ich leider. Ja, ich habe auch schon mal Wege nehmen müssen, die sehr unangenehm sind, für beide Seiten. Das macht dann nicht immer nur Spaß, wenn man aus Situationen raus muss, die eben nicht gut laufen, nicht glücklich für einen laufen. Auch das kenne ich. Wie sich das anfühlt und wen du dann brauchst, nämlich zum Beispiel gute Juristen. Es ist also nicht immer nur alles Spaß. Aber das war jetzt genau so, wie ich es mir gewünscht habe. Also nach dem Motto: Du wirst 50 nächstes Jahr, Martina. Und solche Sachen, ja, wenn ich 50 bin, möchte ich auch keine Probezeit mehr von sechs Monaten haben. Das hat alles funktioniert. Ja, das ist das erste Mal, dass ich einen Arbeitsvertrag unterzeichnet habe, der mir entspricht, der so formuliert ist, dass er fast mir entspricht. Mein Anwalt konnte keine Baustellen finden. Das ist schon mal ganz selten im Arbeitsrecht. Da habe ich auch schon andere Erfahrungen gemacht, auch bei Menschen, die ich begleiten durfte, die gekündigt worden sind oder wo Übernahmen anstanden. Also bei Mittelständlern gerne mal, ne, da passiert das ja nicht alles auf die nette Tour. Da versucht man ja auch Mitarbeiter zu gehen, zu treten. Und hier war es genau dieser Angang, den ich mir gewünscht habe. Dass es wertschätzend ist, dass man wertschätzend startet. Ja. Aber auch, dass alles, wie man das aufbaut, dieses Miteinander, eigentlich schon früh sehr gut funktioniert. Und das gibt mir natürlich auch die Kraft zu sagen, auch als klare Botschaft an alle, dass man sich das zutrauen muss. Ich habe es mir auch viele Jahre bestimmt nicht zugetraut. Und wenn man es sich nicht zutraut, kann es auch nicht zu uns kommen. Das ist mein Glaube, meine Überzeugung. Ich hatte sehr wohl schon mal ein, zwei Mentoren, die sehr an mich geglaubt haben, als ich meine erste Leitungsstelle mit 32 bekommen habe, für mehrere Standorte im Bildungsbereich. Dieser Geschäftsführer hat zu mir als Freelancer damals gesagt -ich war damals arbeitslos und brauchte dringend ein Job- ja, und er sagte zu mir: Martina, du kannst so viel. Ich schaffe für dich eine Stelle, vom Vorstand abgesegnet, die die Leitung ausweist, weil wir haben so was noch nicht. Für mich damals völlig unvorstellbar vor 17 Jahren, dass jemand für mich diesen Step macht, wo ich damals noch nicht so in meiner vollen Kraft war. Ich hatte damals dann auch einen Coach, den ich per Zufall im Zug kennengelernt habe, von Frankfurt nach Hannover zurück, wo ich ein Vorstellungsgespräch hatte. Bei dem Gespräch war ich aber nicht so happy, weil ich wäre wieder zurück in meine Fußstapfen getreten, von so einem klassischen Mittelständler mit verkrusteten Strukturen. Und genau das wollte ich nicht mehr. Ich wollte was anderes. Und dann kann man sich auch mal eine To-Do Liste machen. Pros und Cons. Und so saß ich dann da, habe mir aufgeschrieben, was für diese Stelle spricht. Und für diese Stelle hat klar gesprochen: Die Menschlichkeit dieses Chefs, denn mein Bauchgefühl hat klar für den gesprochen. Dass der für mich auch diese Extrameile geht, diesen Job zu kreieren. Dass der meine Power würdigt und gut findet. Und jetzt kommt’s. Wenn uns Menschen in unserer Power limitieren wollen, dann fängt da das Problem an, dann sind es aus meinem Verständnis heraus die falschen Menschen. Egal ob familiär oder beruflich. Und von denen gilt es, sich am besten fernzuhalten. Ja, ich weiß, systemisch kann man das nicht durchschlagen. Als Coach darf ich das auch gar nicht so sagen und würde ich das natürlich nicht unterschreiben können. Aber man kann innerliche Distanzen und Grenzen ziehen. Und genau das ist wichtig. Und wenn ich das erkenne, welche Personen mir wirklich gut tun und welche nicht, dann kann ich natürlich auch ganz andere Entscheidungen danach treffen. Ich werde freier. Und diese Freiheit, die gibt uns natürlich Kraft nach vorne.
Judith Geiß: [00:20:12] Das ist definitiv so… Also das ist schön, wie du das auch nochmal so zusammengefasst hast. Auch dieses: Ich habe mir das Ziel gesetzt. Erster, Zweiter. Es ist mit Wertschätzung verbunden. Es ist eine neue Herausforderung für mich. Du konntest es noch im alten Jahr abschließen. Also ich sag jetzt mal, das ist ja ein probates Mittel. Also bei mir ist es meistens dann auch so, wenn ich, wie letztes Jahr im Sommer, wo ich ja dann spontan vier Wochen Pause gemacht habe, wo ich gesagt habe: Ab 1. Juli will ich wieder ein neues Projekt gehen. Und dann war der Juni relativ ruhig. Ich habe Anfang Juni schon Kontakt gehabt mit einem potenziellen Auftraggeber. Der wurde dann krank im Juni. Und dann habe ich gedacht: Okay. Oh mein Gott. Und früher hätte ich gesagt: Oh mein Gott, was passiert? So muss man sagen. Und so habe ich gedacht: Naja, ich wollte ja auch nicht im Juni. Ich will ja im Juli. Und wir hatten dann in der letzten Juniwoche das Gespräch. Der Start war nicht der erste. Ich glaube, das war ein Wochenende. Wir haben am vierten gestartet mit einem Workshop. Da war ich wirklich sehr früh auch schon in dem Projekt dabei, wo ich dann dachte, also ähnlich wie bei dir, das funktioniert auch. Also was wir natürlich nicht transferieren ist, , dass wir alle irgendwie schlafwandlerisch durch die Gegend gehen, sondern wirklich zielorientiert. Vor allem auch, was bei dir rauskommt, hin zu und nicht weg von. Also mit dem du da vor kurzem auch gesprochen hast, mit den 30 Jahren. Ich meine, da wird das ganze Umfeld rebellieren. Aber wenn er weiß, das ist mein Weg, dann ist es definitiv der Richtige. Und genau darum sollte es ja heute auch gehen. Es hat sehr, sehr viele Facetten. Für viele Dinge braucht man Sparrings-Partner, weil das eigentliche Umfeld dazu schlicht nicht in der Lage ist oder auch mal dankbar ist, wenn man nicht wieder die ollen Kamellen hört. Und genau dazu, also nicht um sich auszuweinen, aber um wirklich die Dinge anzugehen, da bist du ja dann die Ansprechpartnerin. Deshalb die Frage: Wenn jetzt jemand sagt, okay, Martina, das was sie da so gesagt hat, ich resoniere damit und ich möchte da auch aktiv mein Leben verändern. Wie findet derjenige dich oder diejenige?
Martina Huebschen: [00:22:09] Ja, also über LinkedIn Profil gerne. Also zum Beispiel bin ich natürlich ganz normal mit meinem Klarnamen gelistet. Ansonsten über Hübschen Coaching auf meiner Website www.Huebschen-coaching.de. Ich denke, das können wir bestimmt auch noch in die Shownotes packen, oder werde ich über dich da rein packen dürfen? Ich dachte wahrscheinlich, wenn ich mein Webinar schaffe, weil ich natürlich jetzt größere Herausforderungen ab Februar habe -also viel aufzusetzen, eine Roadmap für Kommunikation mache. Ich werde die Kommunikation nämlich angelisieren. Und das ist natürlich mein Baby, weil ich natürlich für agil stehe. Und Kommunikation. Diese Erfahrung zusammenzubringen, ist halt mein Geschenk für dieses Jahr, dass ich in die Situation komme, eigentlich beides zusammenzubringen und dann noch mit Kollegen zu arbeiten, die auch im agilen PM, also Projektmanagement, unterwegs sind, ist natürlich Bombe. Und mit so einem Geschäftsführer. Und dann habe ich natürlich noch einen Podcast „Raus aus der Krise, rein in eine Kraft“. Also gerne abonnieren, um keine Folge zu verpassen. Wo du, liebe Judith, ja auch demnächst Gast sein wirst und ich mich schon sehr freue. Ich interviewe ansonsten natürlich auch immer wieder andere spannende Menschen aus der Wirtschaft, aus der Wissenschaft, aus der Gesellschaft. Das wird auch dieses Jahr internationaler werden oder die nächsten Jahre internationaler werden. Das ist zumindest mein Plan, weil ich halt gute Kontakte nach Spanien oder in die USA, aber auch in andere Länder, die ich jetzt noch nicht verraten möchte, habe und ich das noch gar nicht genug ausschöpfe. Also das Potenzial, was manche Menschen haben- und das gilt natürlich auch für mich- man muss es sich manchmal auch einfach bewusst machen. Auch vor dem Hinblick, was interessiert jemanden? Aber so kann man mich finden und mit mir Kontakt aufnehmen. Übrigens auch Unternehmen. Wenn die merken, wir brauchen eben den Sparrings-Partner von außen im Mentoring. Also dieses Thema, wenn es um agiles Teambuilding geht, wenn es darum geht, wie kann ich mich im Rahmen der agilen Transformation als Unternehmen begleiten lassen von jemand, der weiß wie Projektmanagement klassisch geht.Ich bin auch klassisch ausgebildet, komme auch aus dem klassischen Projektmanagement, aber ich sehe natürlich, dass viele Unternehmen genau an der Schnittstelle stehen. Ja. Sie müssen anders arbeiten, damit sie ihre Kunden nicht verlieren, damit sie marktfähig bleiben und flexibel auf diese Veränderungen eingehen können. Ich höre das immer wieder. Und da bin ich natürlich auch stets zur Verfügung, wie man das Team in diese Richtung rüsten kann. Auch mit Tools vom Mindset vor allen Dingen und natürlich auch mit Coaching. Also Coaching wird da draußen ja manchmal falsch verstanden. Also Coaching heißt nicht Beratung, sondern Coaching heißt in die Kraft bringen, Leute in ihre Fähigkeit zu versetzen, die sie manchmal überhaupt nicht mehr sehen. Dass sie das erkennen können.
Judith Geiß: [00:24:38] Das hast du schön auch noch mal zusammengefasst. Man muss es erst sehen können, um dann in die Kraft zu kommen. Also Veränderung ist jetzt nicht ein Spaziergang. Das ist manchmal schwer. Aber es wird definitiv leichter, wenn man jemand an der Seite hat. Im Zweifel, wo man weiß, wo man hingehen kann, wo man all die Themen besprechen kann. Und, viel wichtiger, dass der Mentor selbst auch diese Wege gegangen ist und das wirklich nachvollziehen kann, was da passiert. Das heißt nicht, dass dieselbe Situation passiert sein muss. aber ich finde, wir müssen agil sein, Veränderungen und das ist doch alles gut. Ja. Aber der Mensch muss hinterher mit. Und wer sich da Begleitung wünscht, ist definitiv bei dir richtig. Ob als Privatperson, als jemand, der in der Führung Unterstützung braucht, aber auch als Unternehmen sehr gut bei dir aufgehoben. Und natürlich gleich anschließend. Natürlich biete auch ich das Mentoring an. Eben diesen Weg zu gehen bei einer amerikanischen Übernahme. Und auch da gibt es zwei Themen. Das eine ist auch ich habe Sparrings-Partner auf meinem eigenen Weg. Ich finde immer, wenn jemand Sparrings-Partner sein will und sagt, er hat selbst kein, dann stimmt da was nicht. Und das andere ist, gerade für Themen, die nicht so meine hauseigenen Themen sind, weil ich das von Kunden auch gefragt werde. Da gibt es dann das Netzwerk, so hattest du auch eingeleitet, das man dann aktivieren kann, um dann die beste Lösung zu finden. Und da gibt es ja auch so, ich kriege das Zitat nicht ganz hin, so einer Motto: Du kannst alleine gehen, das ist auch in Ordnung, aber gemeinsam gehen macht einen halt wirklich stark. Also ich muss das Zitat noch mal nachlesen. Aber der Motor dahinter ist glaube ich klar. Alleine ist alles beschwerlicher. Und warum soll ich die Fehler von anderen machen, aus denen nicht lernen und dann mir den Weg leichter machen kann? Von dem her danke ich dir, liebe Martina, dass du genau auf diese Punkte heute noch mal hingewiesen hast. Bei meiner Stelle. Toi, toi, toi für den Start. Und selbstverständlich freue ich mich schon jetzt auf die Podcast Episode, die wir für deinen Podcast aufnehmen.
Martina Huebschen: [00:26:30] Genau. Die wird Ende Februar, 24.02., werden wir die aufzeichnen. Das schon als Vorausblick. Aber wir werden euch natürlich auf unseren Kanälen und unseren Profilen informieren. Entsprechend also stay tuned und dass Ihr nichts verpasst, was wir in der Zukunft tun.
Judith Geiß: [00:26:45] Genau. Vielen Dank und vor allen einen wunderschönen Tag. Bis zur nächsten Episode, die wie üblich dann montags wieder ausgestrahlt wird. Und spannend – Du hast von deinen Themen gesprochen, die starten. Bei mir ist es im Februar ist mein Hörbuch. Also von dem her kann ich nur das wiederholen, was du sagst: Stay tuned und und wir sind gespannt, was noch alles passiert. Vielleicht ist das ja nur der Anfang. In dem Sinne, bis nächste Woche und einen schönen Tag.
Speaker1: [00:27:14] Meistern Sie jetzt mit der Übernahmeformel Ihren Arbeitsalltag während der Integration in einen US amerikanischen Mutterkonzern. Das Buch unterstützt Sie mit einem klaren System, vielen Praxisbeispielen und Tipps. Mehr dazu unter www.Thebridge-online.com./Übernahme-formel. Den Link dazu finden Sie natürlich auch in den Shownotes.
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