Podcast-Episode 35: Judith Geiß on stage – und plötzlich kam die Übernahme

Mut zum Scheitern eröffnet neue Chancen. Blick hinter die Kulissen meiner ersten US-amerikanischen Übernahme.

 

 

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Inhalt / Links zu dieser Episode:

Scheitern – ein Prozess, der uns manchmal verzweifeln lässt; der oft Ängste und Verunsicherung mit sich bringt – und der doch so viele Chancen zum Wachstum in sich trägt. Genau darum geht es bei der Fuckup Night Mannheim, in der auch Judith Geiß ihre Geschichte erzählt.

Das erwähnte Video zur FuckUp Night Mannheim//Special Edition//Judith Geiß finden Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=pMTbV–TmPY

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Herzliche Grüße und bis bald,

Ihre Judith Geiß


Transkript der Podcast-Folge:

Übernahme als Chance. Der Podcast von und mit Judith Geiß. Sie und Ihr Unternehmen sind von einer Übernahme betroffen? Dann sind Sie hier genau richtig. Judith Geiß, die Expertin für US-amerikanische Übernahmen im deutschsprachigen Raum, teilt mit Ihnen wertvolle Tipps und Tricks und zeigt Ihnen, wie Sie diese Veränderung für sich und Ihr Unternehmen nutzen können. Ganz nach dem Motto: take the chance.

Heute teile ich mit Ihnen was ganz Besonderes. Aber zunächst: herzlich willkommen bei der heutigen Episode des Übernahme als Chance Podcasts. Ich freue mich, dass Sie wieder eingeschaltet haben, wenn es jetzt heute heißt: Judith Geiß on stage.

Bühne frei für Scheitern als Chance

Im Jahr 2019, also kurz vor der Pandemie, wurde ich von zwei tollen Moderatorinnen kontaktiert und zwar die der Fuckup Night Mannheim. Angela Kniesel und Simona Ruckstuhl werden mich auch in der nächsten Zeit im Podcast besuchen und wir werden über das Thema Fuckup Nights intensiver sprechen. Worum geht es bei Fuckup Nights? Es ist ein Event-Format, in dem Menschen ihre größten Fehler teilen und über die schwierigen Momente hinter den Kulissen sprechen, indem sie zeigen, dass Scheitern manchmal auch die Chance sein kann, genauso wie in unserem Fall, die Übernahme. Ich persönlich war zwei Jahre zuvor mit einer Kollegin bei der Fuckup Night in Mannheim, weil mich das Format fasziniert hat. Und damals saß ich mit meiner Kollegin, der lieben Janet, saß ich quasi relativ weit vorne und habe verfolgt, was da so passiert, und habe mir damals nicht im Entferntesten träumen lassen können, dass selbst ich auch mal auf der Bühne stehe. Es gab so einen Moment, als einer der Sprecher ausgefallen war, als die beiden nachgefragt haben, wer denn spontan auf die Bühne gehen möchte. Und da gab es tatsächlich jemanden, der ganz frank und frei von einer seiner Geschichten erzählt hat, von seiner Geschichte des Scheiterns, von seiner Geschichte, wie er aus einem Fehler gelernt hat und was er heute damit macht. Aber ich möchte sie jetzt nicht länger auf die Folter spannen, sondern sie einladen, Judith Geiß on stage zu folgen. Meine Geschichte, als wir damals plötzlich übernommen wurden. Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei. Herzlich Willkommen Judith Geiß.

Eine US-amerikanische Übernahme mit Folgen

Ja, also vielen lieben Dank auch Hong Hong für deinen Start. Deshalb würde ich das mal kurz übernehmen, wir waren eben kurz in China. Jetzt würde ich gerne mal wissen, wer denn schon in den USA war. Wer hat denn schon mal für ein amerikanisches Unternehmen gearbeitet? Okay, da wird es schon weniger. Ja. Also was ich erzählen will, das war wirklich damals, ich habe damals meinen Vertrag unterschrieben bei einem amerikanischen Unternehmen, dachte, da kann ja dann nichts mehr passieren. War nicht so. Nach 4 Wochen wurde das Unternehmen von einem anderen amerikanischen Unternehmen gekauft. Was da so ein bisschen passiert ist, das war 2007, dazu möchte ich zurückgehen. Aber was ich erstmal vorneweg nehmen möchte, ist, was ich für mich daraus mitgenommen habe. Denn ich wäre heute nicht da, wo ich bin, wenn ich das damals nicht erlebt hätte. Und vielleicht hat es nicht ganz so geklappt, dass ich nicht mehr für Amerikaner arbeite. Und ja, aber ich kann mich noch sehr an den Moment erinnern, als ich das Gebäude verlassen hab und es ganz tief in meinem Kopf war. Aber gehen wir zurück in die Situation damals, 2007. Im Radio lief damals sehr oft, der ein oder andere kennt das Lied vielleicht noch, dieses „Wenn nicht jetzt, wann dann“ Von den Höhnern. Der eine oder andere hat jetzt vielleicht einen Ohrwurm. Was es damit auf sich hat, da kommen wir gleich dazu. Jedenfalls saßen wir in einem Hotel in Mannheim bei einer Betriebsversammlung. Ihr könnt euch vorstellen, so nach einer Übernahme, sehr spannend. Gerüchte noch und nöcher. Wir hatten auch einen kurzen Weg dahin. Und dann haben wir halt so unter Kollegen diskutiert, was wird denn jetzt passieren? Und dann kamen wir in den Raum.

Das Ende einer Funktion im Change-Prozess

Er war erstmal, wir waren relativ zeitig da, das heißt, er war leer. Wir haben uns erst mal überlegt, wo setzen wir uns denn jetzt hin? Die erste Reihe war jetzt erstmal nicht so beliebt, muss man sagen. Aber was wichtig war, irgendwie hatten wir alle das Gefühl, wir müssen auf die Slides gucken können. Ich hab heute absichtlich keine Slides, auch dazu kommen wir gleich. Warum ich keine Slides wollte? Weil wir saßen dann so in der Mitte, ich hab auf die Slides geschaut und plötzlich ging es um das Thema: Welche Funktionen wird es zukünftig in diesem Unternehmen nicht mehr geben? Wunderbar. Also wurde ich von einer Mitarbeiterin zur Funktion. Ihr könnt euch vorstellen, wir waren alle total begeistert. Meine Begeisterung steigerte sich, als ich gesehen habe, dass da steht, die Funktion des Junior Controllers wird es so nicht mehr geben. Ich habe in der Buchhaltung gelernt, wenn was auf eine Kostenstelle gebucht wird, darf nie eine Person sein dahinter. Weil dann könnte man ja Rückschlüsse führen. Tja, der Junior Controller steht hier vor euch, der einzige in Deutschland. Heute kann ich drüber lachen und bin auch sehr dankbar, dass es damals passiert ist. Aber in der Situation war es, wie könnte es anders sein, wie ein Schlag ins Gesicht. Ich sah das so. Meine Kollegin, ehemalige Kollegin, sitzt hier vorne in der ersten Reihe. Die kann sich noch erinnern. Wir wussten überhaupt gar nicht, was wir dazu sagen sollen. Naja, jedenfalls bin ich nach Hause gegangen. Wie die Nacht war, könnt ihr euch vorstellen.

Ein Termin beim Interim HR-Leiter

Ich habe ganz, ganz viel geschlafen und hab dann rumgegrübelt. Und natürlich Tipps bei anderen, was mach ich jetzt? Und dann kommt jetzt wieder das Lied „Wenn nicht jetzt, wann dann?“. Ich hatte dann überlegt, okay, was mache ich? Ich bin dann zu dem Interim HR-Leiter gegangen. Warum? Wir hatten interimistisch jemand bekommen, die Personalleiterin, die einen Großteil von uns eingestellt hatte, die hat das Unternehmen bereits verlassen. Das heißt, die Funktion, also ich, ging dann in das Büro und sagte, ich hätte gerne einen Termin. Mein Gegenüber wusste nicht einmal, wer ich bin, geschweige denn, dass ich diese Funktion bin, die es in Zukunft nicht mehr geben sollte. Naja, jedenfalls heute hab ich natürlich keine Zeit, das heißt: yeay, ich hatte noch eine Nacht, in der ich sehr viel geschlafen habe. Am nächsten Tag, ich hatte Bauchgrummeln, das war schlimm, man kann sich das vorstellen, irgendwie so nachmittags Termin. Also auch noch ein toller Arbeitstag, wo man sich überlegt hat, was da so passiert, weil irgendwo im Hinterkopf war die Hoffnung: vielleicht haben sie sich ja doch vertan. Tja, hatten sie nicht. Hat er mir dann auch irgendwann bestätigt, nachdem er – neudeutsch würde man sagen – ein bisschen rumgeeiert hat. Weil es war halt so. Er wollte es nicht sagen und vor allem, was mich auch wirklich überrascht hat: ich war die einzige, die danach bei ihm war. Die Kollegen haben sich alle ein bisschen so zurückgehalten. Jedenfalls, es war klar, das Unternehmen hat keinen Platz mehr für meine Funktion, also keinen Platz mehr für mich. Es war für mich in dem Moment, wo es klar war, dass er es mir wirklich rückbestätigt hat, obwohl ich dieses Slide gesehen hab,

Mut zu den richtigen Fragen und zu einer Entscheidung

Okay. Ich war jetzt hier. Ich hatte den Mut. All meine Kollegen hatten den Mut nicht. Ich war da. Ich weiß meine Sicherheit, dann kann ich jetzt nach außen gehen. Ich kann diese Dinge, die ich gelernt habe, mitnehmen und kann sagen: wunderbar das, was wir erlebt haben, Kristina kann es bestimmt bestätigen, das haben viele ähnlich erlebt, aber nie so wie wir. Sie ging mittags nach Hause, meinte so: Gehst du auch? Hab ich irgendwie nicht ganz geschafft. Die Deadlines und die To-do Listen wurden immer, immer länger, von dem her der Druck, den man dann auch spürt und vor allem auch das Gefühl, das man zwischendurch bekommt, dass man es irgendwie nicht kann, weil man einfach dieser Zeit nachläuft. Jedenfalls war es für mich sehr einschneidend, aber in diesem Moment wusste ich, es kann weitergehen. Irgendwie hab ich es gespürt. Aber was musste ich dazu machen? Ich musste aufstehen. Ich musste für mich sorgen. Und dann kam auch wieder die Energie raus. Ich hatte wieder Tatendrang. Und vor allem: ich war aus dem Schneckenhaus raus. Ich hab’s bei meinen Kollegen gesehen, dass ist die andere Erkenntnis: besser eine Entscheidung als keine. Für mich war klar, dass es nicht weitergeht. Aber die ganzen Kollegen, die wussten nicht, wie es weitergeht. Und viele haben mich gefragt: Woher hattest du den Mut, das zu machen? Mir sind leider nicht sehr viele Kollegen gefolgt. Das heißt, sie waren länger da als ich. Sie haben sehr viel gearbeitet, abends, am Wochenende, an Feiertagen, weil die Amerikaner jetzt nicht so auf den ersten Mai Rücksicht genommen haben z.B., und die waren die ganze Zeit unruhig.

Heute mein Thema: US-amerikanische Übernahmen

Und was ich jetzt auch heute bei meinen Kunden, deutsche Unternehmen, die von Amerikanern gekauft werden, von dem her hat nicht ganz geklappt, mit nicht mehr für Amis zu arbeiten, war es wirklich so, dieser Moment, wenn sich die Büros leeren, früher hat man dann gefeiert, dass jemand Geburtstag hatte oder Jubiläum und plötzlich feiert man Abschiede. Die Büros leeren sich, der vertraute Kollege ist nicht mehr da. Das heißt für mich ganz klar: besser eine Entscheidungen als keine. Und auch wenn ich die Erfahrung gemacht habe, dass gerade in dieser Zeit ich vielleicht nicht alle Aufgaben 100% geschafft habe, wie ich es gerne hätte – da kommt der Perfektionismus, da habe ich mich auch wiedererkannt – aber es ging einfach nicht. Wenn ich Dinge machen soll, binnen 24 Stunden, die drei Wochen dauern, dann ist es nicht perfekt. Aber für mich war dann klar: Okay, ich kann das. Ich konnte da für mich einstehen, mit dem Kollegen quasi zu reden. Also kann ich auch weitergehen und bin dann auch auf die Suche gegangen, sozusagen natürlich nach einem neuen Arbeitgeber, den ich dann auch gefunden habe. Was dann so passiert ist, wäre auch nochmal abendfüllend. Letztendlich bin ich dann da gelandet, wo ich heute bin. Und gebe dieses Wissen, ein Kunde von mir sagt immer: Du spürst, was in den Leuten vorgeht. Ich meine, das ist klar, jemand ist da und er ist verlässlich da. Aber wichtig ist auch gerade in dieser Situation, dass man eben nicht zur Funktion wird, sondern als Mitarbeiter bleibt. Von dem her. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Ich hoffe, Ihnen hat das Zuhören Spaß gemacht. Die Fuckup Night Mannheim wird hoffentlich auch bald wieder live stattfinden können. In der Zwischenzeit hatten Simone und Angela aber auch ein tolles Online-Format kreiert, bei dem ich auch eingeladen war, um zu erzählen, was ich so während der Corona Pandemie mache. Wenn sie das interessiert, dieses Interview finden Sie in den Shownotes, und ich lade Sie dazu ein, sich das Video dazu anzuhören. Und wie gesagt: Simone und Angela werden mich bald im Podcast besuchen und dann geht’s gemeinsam zum Thema „Fuckup Nights – Fehlerkultur und wie Scheitern zur Chance wird“. In dem Sinne sage ich: vielen Dank fürs Zuhören. Ich freue mich, wenn Sie beim nächsten Mal wieder einschalten. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine gute Zeit.

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