Podcast-Episode 22: Interview Dr. Bernd Geropp Teil 1 – Unternehmen verkauft und nun? 4 Dinge auf die Sie sich vorbereiten sollten

Im ersten Teil geht es darum, wie Sie sich auf einen Unternehmensverkauf vorbereiten.

 

 

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Inhalt / Links zu dieser Episode:

Viele Firmeninhaber stehen nach dem Verkauf Ihres Unternehmens vor der großen Frage: und nun? Was mache ich jetzt eigentlich? Denn der ursprüngliche Gedanke, nach dem Verkauf das Leben in vollen Zügen zu genießen, Dinge zu tun, für die man zuvor nie Zeit hatte – der weicht oft schnell der Realität. In der heutigen Episode erwartet Sie darum ein spannendes Gespräch mit Dr. Bernd Geropp zu dem Thema „Unternehmen verkauft und nun?“.

Wer uns beim Gespräch auch gerne live und in Farbe sehen möchte, zum Interview gibt es auch eine Video-Aufzeichnung: https://www.youtube.com/watch?v=DenuzWaWNPc&feature=youtu.be

Wenn Ihnen mein Podcast gefällt, dann freue ich mich riesig über Ihre Bewertung bei Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/%C3%BCbernahme-als-chance/id1535599120

Weitere Informationen zu Dr. Bernd Geropp finden Sie unter folgenden Links:
• Link zur Webseite: https://www.mehr-fuehren.de/
• Link zum Leadership intensive: https://www.mehr-fuehren.de/leadership-intensive/
• Link zur Online-Leadership-Platform: https://www.leadership-platform.de/
• Link zum Podcast „Führung auf den Punkt gebracht“: https://podcasts.apple.com/de/podcast/f%C3%BChrung-auf-den-punkt-gebracht/id665733012?l=en?l=en
• Link zum YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/c/F%C3%BChrungaufdenPunktgebrachtmitBerndGeropp?sub_confirmation=1

Wem das Interview von Dr. Bernd Geropp und mir gefallen hat dem empfehle ich direkt weiterzuhören. Auch ich war bereits in seinem Podcast zu Gast: https://www.mehr-fuehren.de/amerikanische-unternehmensuebernahme/ Viel Spaß beim reinhören.


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Herzliche Grüße und bis bald,

Ihre Judith Geiß


Transkript der Podcast-Folge:

Übernahme als Chance. Der Podcast von und mit Judith Geiß. Sie und Ihr Unternehmen sind von einer Übernahme betroffen? Dann sind Sie hier genau richtig. Judith Geiß, die Expertin für US-amerikanische Übernahmen im deutschsprachigen Raum, teilt mit ihnen wertvolle Tipps und Tricks und zeigt Ihnen, wie Sie diese Veränderungen für sich und Ihr Unternehmen nutzen können. Ganz nach dem Motto: take the chance.

[00:00:25] – Judith Geiß
Hallo und herzlich willkommen zur heutigen Episode des Übernahme als Chance Podcasts. Heute habe ich einen ganz besonderen Gast bei mir. Ich begrüße heute im Podcast Dr. Bernd Geropp. Er ist Unternehmer, Mentor, Podcast-Kollege, Autor und ich glaube ich könnte noch sehr lange darüber erzählen, was er alles macht. Ein heißer Tipp für jeden, der neugierig ist, ist sicherlich sein YouTube Kanal, den er momentan sehr regelmäßig befüllt und wer mir schon länger folgt, hat sicherlich auch schon das ein oder andere geteilte Video gesehen. Aber wer kann sich besser vorstellen als Bernd selbst? Hallo Bernd, schön, dass du da bist.

[00:00:59] – Dr. Bernd Geropp
Hallo Judith, vielen Dank, dass ich dabei sein darf.

[00:01:02] – Judith Geiß
Ich freue mich, dass Du dabei bist und mein großes Thema ist ja „Übernahme“. Bei Dir war zumindest ein Anknüpfungspunkt, obwohl es glaube ich nicht ganz eine Übernahme war, vielleicht möchtest Du da ein bisschen in deiner Vergangenheit graben, weil dann kommen wir ganz schnell zu unserem Thema, weswegen wir heute hier zusammen sitzen.

[00:01:19] – Dr. Bernd Geropp
Also ich hatte ein Start-up mit einem Kollegen zusammen. Typisches Hightech-Startup in den 90ern und wir haben das dann kurz vor der Dotcom-Blase nach 5 Jahren an einen großen Konzern verkauft. Wir hatten Venture-Capital drin und alles, nur wir mussten verkaufen. Es ging nicht so schnell hoch wie wir das gedacht hatten und hatten deswegen dann die Notwendigkeit im Jahr 2000, zu schauen, dass wir entweder weiteres Venture-Capital hereinkriegen oder das Start-up an ein anderes Unternehmen verkaufen. Und da wir ein bestehendes Unternehmen, einen großen Konzern, den wir sowieso als Kunden hatten, hatten wir dort angefragt. Und daraus ergab sich, dass wir das gesamte Unternehmen an die verkauft haben und dann in dem Unternehmen das Unternehmen weiterführen konnten bzw. integriert haben in das große Unternehmen.

[00:02:14] – Judith Geiß
Wenn du das so sagst, das heißt, für dich ging’s dann gemeinsam mit dem neuen Eigentümer auch weiter, in einer Division würde ich jetzt mal sagen, oder extra Bereich, den Ihr dann auch weitergeführt habt. Was war denn der Grund, dass der neue Eigentümer dich weiter mit und ich glaube deinen Kollegen auch, dass Ihr beide dann in der Division gemeinsam gearbeitet habt, was war der Grund des Käufers, euch da mitzunehmen?

[00:02:37] – Dr. Bernd Geropp
Das Interessante dabei ist ja, dass man denkt, gerade wenn du ein Hightech-Startup hast, da es ging um Überwachungssysteme und Maschinen und das war ein großer Maschinenbauer. Und wir hatten immer gedacht, die kaufen uns wegen unserer Technologie. Wir waren eine 20 Mann-Butzelbude, 17.000 Mann, damals zwar FAG, heute zum Schaeffler gehörend und wir dachten immer, die sind halt begeistert von unserer Technologie und haben uns das auch so ein bisschen widergespiegelt. Aber worum es, denen eigentlich wirklich ging, habe ich erst mitgekriegt nach drei Monaten. Wir haben auch wirklich hart gearbeitet die ersten drei Monate und dann hat uns der Vorstandsvorsitzende meine Kollegen und mich in sein Vorstandsbüro gebeten. Und wir hatten die Türen noch nicht zugemacht, er saß hinter so einem riesengroßen Schreibtisch und er meinte: ja meine Herren, ich glaube sie arbeiten gar nicht oder wie ist das? Und wie gesagt, wir haben uns den Allerwertesten aufgerissen und haben gesagt: nein, wie kommen sie denn da drauf? Und er meinte: ja, bisher hat sich noch niemand über sie beschwert. Da wurde mir klar, dass was sie haben wollten, das war ja FAG damals, war 100 Jahre alt, die wollten den Servicebereich aufbauen. Und die brauchten, ich sag mal, frisches Blut. Die brauchten Leute, die anders ticken. Und das heißt, die haben ja nicht nur die zwei Geschäftsführer eingekauft, sondern die gesamte Mannschaft dahinter. Darum ging es denen. Und dass wir da einen Nukleus bildeten für das Servicegeschäft, das ist es, was ich auch anderen mitgeben möchte: wenn Sie Ihr Unternehmen verkaufen, überlegen Sie sich genau, warum jemand das Unternehmen kauft. Ich dachte, es geht um die Technologie, aber eigentlich ging es denen darum, dass dieses Servicegeschäft aufgebaut wird. Ob jetzt mit unserer Technologie oder mit was anderem, das war denen vollkommen egal. Wobei wir da sicherlich auch wieder dabei sind, dass man das gar nicht fragt, weil man geht so fest davon aus, die kaufen uns deswegen, dass man gar nicht auf die Idee kommt die Frage zu stellen. Ich glaube, das spiegelt sich da wider. Das sind genau die Sachen, weshalb ich auch sage, es ist bei so einer, egal welcher Unternehmer, ob du jetzt ein Start-up verkaufst oder du hast 30 Jahre lang ein tolles Unternehmen aufgebaut und verkaufst das, es geht darum, dass du jemanden hast, der dich mal rausfordert, der die richtigen Fragen stellt, der von außen nicht das Herz-Blut hat und dir aber raten kann und dann sagt: also die kaufen das nicht wegen eurer tollen Technologie. Der so ein bisschen mitreden kann. Und ich glaube, dass sowas sehr hilfreich sein kann, weil man selbst hat einfach diese schwarzen Flecken. Man denkt, das ist doch selbstverständlich – und das ist es nicht. Und da komme ich auch nicht raus, wenn ich nicht von außen angeditscht werde quasi.

[00:05:30] – Judith Geiß
Das heißt, du würdest jedem auch empfehlen, sich in der Zeit von jemandem vielleicht begleiten zu lassen, der ähnliche Erfahrung gesammelt hat?

[00:05:40] – Dr. Bernd Geropp
Also ich finde es immer schwierig, wenn jemand sich Mentor für irgendwas schimpft, schimpft dahingehend, dass er das selbst noch nicht mal erlebt hat und dann sagt: Ich begleite dich aber in diesem Prozess. Ich könnte zum Beispiel, ich mache es nicht, das ist nicht mein Geschäft. Ich könnte auch nur jemanden wirklich unterstützen bei einem solchen Prozess, wenn er wirklich in dieser Situation als Start-up ist. Das würde ich mir noch zutrauen. Aber es ist noch was ganz anderes, wenn jemand, wie es ja jetzt häufig der Fall ist, ein tolles Unternehmen aufgebaut hat mit 40-50 Mitarbeitern über 30 Jahre. Der hat ganz andere Erfahrungen gemacht und der verkauft jetzt. Da würde ich dem auch in jedem Fall raten, verschiedene Arten von Berater zu haben. Ich brauche einen, der mich steuerlich berät, rechtlich und dann einen, das ist gerade im Verkaufsprozess ganz wichtig, da waren wir damals auch froh so jemanden zu haben, der die Verhandlungen führt. Weil man selbst ist so emotional ja gebunden. Jetzt stelle ich mir vor, mein Leben verkaufe ich ja gerade, wenn ich 30 Jahre lang ein Unternehmen aufgebaut habe. Da ist das ganze Herzblut drin, das heißt auch die Unternehmensbewertung z.B., was ist mein Unternehmen wert? Der Unternehmer denkt immer zurück: Ich habe hier 30 Jahre lang das Ding aufgebaut und das und jenes. Das hat einen solchen Wert, dass kann keiner richtig ermessen. Darum geht’s aber nicht. Dem Käufer geht’s nur darum: wie ist die Zukunftsprognose? Was kann man damit machen? Und da jemanden zu haben, der einen mal auf den Teppich wieder zurückholt und nicht diese Emotion drin hat, ist glaube ich ganz entscheidend. Aber letztendlich auch bei den Preisverhandlungen, dass da schon eine realistische Preisvorstellung existiert und nicht der Käufer denkt, was passiert denn jetzt hier.

[00:07:27] – Judith Geiß
Ich war letztes Jahr bei einer Veranstaltung, da ging, es halt auch wirklich drum, auch in so einem Unternehmer-Netzwerk, man denkt, so wie du es gesagt hast, man denkt, das muss der andere ja sehen, das ist mehrstellig, Millionen und was weiß ich was. Und dann kommt: ok und welche Schulden hat man auf der Bank? Wie alt ist die Mitarbeiterstruktur, also auch: wie lange bleibt mir das Wissen, das Know-how bestehen? Weil im Zweifel ist natürlich die Belegschaft mit dem Unternehmen auch älter geworden. Das heißt, da ist auch vielleicht nicht so eine Durchmischung, die man sich vielleicht auch als Käufer erhofft, weil man erhofft sich ja dann auch weiteres Know-how. Also auch wieder dieser Punkt, weshalb man den Geschäftsführer dann ja auch, oder den ehemaligen Startup-Inhaber wie auch immer, dann auch im Konzern weiter da haben will. Aber der Konzern an sich hat ja dann letztendlich auch ein paar Herausforderungen.

[00:08:19] – Dr. Bernd Geropp
Da sind aber noch andere Punkte. Ein ganz wichtiger Punkt ist gerade, bei diesen typischen, tollen Unternehmen die jemand aufgebaut hat über 20, 30 Jahre und er hat jetzt 50 Mann vielleicht 100 Mann, habe ich schon gesehen, aber das Unternehmen ist immer noch so aufgestellt, dass es nicht leben kann ohne den Unternehmer. Das heißt, der Unternehmer hat diese Prozesse vielleicht nicht sauber dokumentiert, er ist immer noch in vielen Entscheidungen, operativen Entscheidungen, der wichtigste Mann und das reduziert den Kaufpreis signifikant. Das ist auch verständlich – selbst wenn ich den nachher mit übernehme, wo wir gleich drüber sprechen was schwierig ist, was passiert denn, wenn der mit dem Auto gegen die Wand fährt? Dann ist auf einmal, von heute auf morgen, das Ding nichts mehr wert oder viel deutlich weniger. Das heißt, es ist ganz wichtig, dass ich ein super Managementteam möglichst aufgebaut habe, dass ich vielleicht auch bestimmte Sachen schon digitalisiert habe, war es auch immer, aber dass die Prozesse dokumentiert sind, gelebt werden, dass es ihm im Endeffekt darum geht, dass das Unternehmen, dass der Unternehmer wirklich ein Unternehmer ist und sich also fast unabhängig das Unternehmen von ihm gemacht hat. Und viele haben das nicht.

[00:09:38] – Judith Geiß
Also ich habe hier zwei Beispiele, leider wirklich aus meiner täglichen Praxis. Das eine ist wirklich, dass der Inhaber tödlich verunglückt ist an einem Wochenende, das heißt, die komplette Führungsmannschaft war zwar da, aber die war paralysiert, weil das letzte „go“ gab’s immer von ihm. Die hatten irgendwie alles, aber letztendlich hatte er sozusagen die Nummer, wenn es darauf ankam, dann musste der Chef, Chef, Chef irgendwo angerufen werden und und und. Bei dem Unternehmen war ich bestimmt fünf Jahre nach diesem Todesfall – die waren immer noch paralysiert! Es gab eine Gedenkstätte in dieser Firma für diesen Unternehmer. Ich habe ihn nie gekannt, natürlich, was er da aufgebaut hat: Respekt! Aber diese Starre, in der er dann natürlich sein Unternehmen zurückgelassen hat, das war wirklich auch, also gerade am Anfang, wenn man es noch nicht so gewohnt war, das hat einem richtig die Luft genommen. Ich sag immer, wenn man mir die Luft nimmt, dann nimmt man mir ja auch die Kreativität. Das andere, was ich erlebt, habe bei einem Unternehmen war: wir kaufen erst, wenn ihr jetzt folgendes ERP System eingeführt habt. Also nicht mehr Marke „Eigenbau“, sondern in dem Fall, ich weiß es jetzt gar nicht welches, es war aber die Bedingung zum Verkauf. Erst wenn ihr das eingeführt habt und es läuft, dann vollziehen wir auch.

[00:10:54] – Dr. Bernd Geropp
Also da hat der Käufer wahrscheinlich in der Vergangenheit sich eine blutige Nase geholt, verständlicherweise, und das als Voraussetzung gemacht. Das kann ich gut nachvollziehen, ja. Also, wenn die Unternehmen viel größer werden, wenn sie jetzt mal 400-500 Mann sind, dann ist das manchmal vielleicht immer noch, aber meistens dann so nicht mehr das Problem. Aber gerade bei diesem KMUs, die sagen so bis 100 Mitarbeiter, ich habe auch welche, die 150 Mitarbeiter haben, wo ich denke, um Gottes willen, ist das noch stark vom Unternehmer abhängig, der sich einfach nicht herausziehen kann. Wobei man da auch fairerweise dazu sagen muss, das Unternehmen ist ja genau so erfolgreich geworden. Es war nicht unbedingt ein Fehler, dass so zu machen. Das wäre falsch formuliert. Ein Unternehmen durchläuft bestimmte Phasen und wenn der Unternehmer sowas so aufgebaut hat, sein Herzblut reingesetzt hat und dann ist er der Experte, dann ist das halt so. Aber er muss dann erkennen: das ist nicht tragbar langfristig, ich muss hier was verändern. Und das bedeutet meistens: er muss sich verändern. Das heißt, wenn er das erkennt. Ich rede immer von „er“, weil es sind fast immer Männer, die zumindest mit denen ich zu tun habe. Bei diesen Konstrukten ist es wichtig, dass er das erkennt und sich verändert. Und da tun sich unheimlich viele schwer mit. Und das geht nicht von heute auf morgen Und wenn ich das sage, ich möchte eigentlich das Ding mit 65 weitergeben oder verkaufen, ist es so wichtig, diesen Übergang zu machen, dass ich nicht mehr das Bottleneck im Unternehmen bin, sondern dass ich delegiere, dass ich die Prozesse so aufbaue, dass es auch ohne mich funktionieren kann. Und da tun sich viele schwer.

[00:12:39] – Judith Geiß
Und du sagst auch richtig, also so einen Verkauf macht man nicht mal eben. Das heißt, man muss ihn vorbereiten. Ich sage jetzt mal aus der Bilanzbuchhalter-Ecke heraus: die Bilanz muss dafür auch vorbereitet werden, die Zahlen müssen aufbereitet werden, man muss genau überlegen: wo will man eigentlich hin? Und letztendlich auch: das Unternehmen muss darauf vorbereitet werden. Also ich erlebe es natürlich oft, dass dann die Gerüchteküche entfacht wird. Was passiert hier? Man weiß, der Inhaber hat niemanden, der das übernimmt. Findet man dann aus der eigenen Riege jemanden, der das dann weiter führt, oder wie ist das? Also da dem auch vorzubauen, zu sagen: ok, das ist mein Plan, die Mitarbeiter da bis zum gewissen Maß auch einzubinden, weil ja natürlich manche Abteilungen da näher dran sind, weil sie halt Dinge vorbereiten müssen. Ich sage, wir in den Finanzen, wir erfahren es meistens als erstes, aus der Not heraus, einfach aus der Sache heraus. Aber ja, letztendlich ist es schon so, dass das gut geplant sein will, um letztendlich auch die Preisvorstellung auch letztendlich umzusetzen. Und wenn es dann heißt, ich will ein Unternehmen, das unabhängig vom Unternehmer läuft, auch wenn ich das Know-how dann will und auch weiter nutzen will, um auf unser Thema auch so ein bisschen schon mal hinzuweisen, dann ist es ja natürlich umso mehr wichtig. Also ich laufe ja auch nicht gleich einen Marathon nur, weil ich jetzt mal überlegt habe, ich laufe einen Marathon, jetzt zum Jahresanfang sind ja ganz viel ich, laufe jetzt dieses Jahr Marathon. Ja, auch wenn du Marathon läufst: du musst jetzt erstmal anfangen mit Vorbereitung und so ist es beim Verkauf dann auch.

[00:14:00] – Dr. Bernd Geropp
Und da darf man nicht unterschätzen, diese Vorbereitung, da mache ich auch gern den Unterschied: muss ich verkaufen oder bereite ich das vor? Wenn ich verkaufen muss, ist das eine ganz andere Geschichte. Da muss ich halt mit dem, was da ist irgendwie arbeiten. Das reduziert den Preis signifikant. Wenn ich aber verkaufen kann, dann baue ich mir das auf. Und das kann Jahre bedeuten, dass ich die, ich sag mal die „Braut“ hübsch mache, oder das Ding so aufstelle, dass ich sag: so, jetzt ist es verkaufsfertig und ich bekomme auch einen vernünftigen Preis dafür. Und das geht nicht innerhalb von ein paar Wochen.

[00:14:34] – Judith Geiß
Dies war der erste Teil des Interviews mit meinem Gesprächspartner Dr. Bernd Geropp. Leider ist unser Gespräch ein bisschen länger geworden und daher habe ich mich entschlossen, den zweiten Teil in der nächsten Woche zu veröffentlichen. Ich freue mich darauf, wenn Sie wieder einschalten und Bernd und mir weiterfolgen. Ich wünsche Ihnen nun einen schönen Tag und auf bald.

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